Arctic LNG 2: Frankreich verbietet seinen Banken russische Gasanlage zu finanzieren

Arctic LNG 2: Frankreich verbietet seinen Banken russische Gasanlage zu finanzieren
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Von Julika Herzog  mit AFP

Frankreich verbietet seinen Banken im Namen des Klimas das russische Energieprojet Arctic LNG 2 zu unterstützen - obwohl der französische Ölmulti Total beteiligt ist.

Frankreich verbietet seinen Banken im Namen des Klimas das russische Energieprojet Arctic LNG 2 zu unterstützen - obwohl der französische Ölmulti Total beteiligt ist. 

Mit der 21 Milliarden Dollar teuren Anlage in Sibirien wollen der russische Energiekonzern Nowatek, die französische Total sowie chinesische und japanische Unternehmen Erdgas aus den reichen Gasfeldern der nordsibirischen Jamal-Halbinsel verflüssigen und verschiffen. 20 Prozent des Flüssigerdgases sollen(LNG) dann nach Europa und 80 Prozent nach Asien exportiert werden.

Yuriy Eroshin, kaufmännischer Geschäftsführer für den Gas- und LNG-Überseehandel, Nowatek erklärt: "Das Vermarktungs- und Verschiffungsprogramm für das Arctic LNG 2-Projekt wurde von den Aktionären genehmigt und durch den Bau einer großen Flotte von LNG-Tankern der Arktis-Klasse, die das Gas transportieren werden, wird das Projekt die Flexibilität haben, auch mehr als 80 % der Produktion je nach Eisbedingungen auf den asiatischen Markt zu liefern, sowie bei Bedarf Mengen nach Europa umzuleiten."

Umweltschützer kritisieren schon seit Langem den hohen unkontrollierten Methan-Ausstoß bei der Gasförderung. Der französische Boykott jedoch scheint das umstrittene russische Flüssiggasprojekt nicht zu stoppen. Arctic LNG 2 hat bereits Zusagen für Milliarden-Kredite von internationalen Banken, von denen die Hälfte in russischer Hand ist.

Arctic LNG 2 gehört zu 60 Prozent Novatek und zu jeweils zehn Prozent der französischen Total, den chinesischen Energiekonzernen CNPC und CNOOC sowie einem Konsortium der japanischen Konzerne Mitsui und Jogmec. Auf industrieller Seite sind viele westliche Unternehmen beteiligt: die französische Technip Energies, die Schweizer Glencore oder die deutsche Siemens.

Wie der Spiegel und das Handelsblatt im vergangenen Jahr berichtete hat sogar die Bundesregierung erwägt das russische Energieprojekt durch Millionengarantien zu fördern.

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