WHO: Corona-Impfpflicht "absolut letzter Ausweg" - Sorge um Kinder

Der WHO-Direktor für Europa, hans Kluge, bei der Pressekonferenz in Kopenhagen
Der WHO-Direktor für Europa, hans Kluge, bei der Pressekonferenz in Kopenhagen Copyright Gregorio Borgia/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Die meisten Corona-Neuinfektionen in Europa würden aktuell in der Altersgruppe der Fünf- bis 14-Jährigen registriert. Die WHO betonte die Bedeutung von Kinderimpfungen.

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Mit Sorge und Aufrufen zur Vorsicht hat die Weltgesundheitsorganisation auf die Ausbreitung der Omikron-Variante in Europa reagiert. Das aktuelle Problem seien aber weiterhin die Infektionen mit der vorherrschenden Delta-Variante.

Das Gegenmittel der Wahl bleibe die Impfung. Impfraten müssten gesteigert und Auffrischimpfungen verabreicht werden.

Eine Impfpflicht bezeichnete WHO-Europadirektor Hans Kluge bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen als "absolut letzten Ausweg": "Impfpflichten sind das allerletzte Mittel und nur dann anwendbar, wenn alle anderen Möglichkeiten zur Verbesserung der Durchimpfungsrate ausgeschöpft sind. Die Auswirkungen, die eine Impfpflicht auf das Vertrauen der Öffentlichkeit und die Durchimpfungsrate haben würde, müssen berücksichtigt werden."

Kinder stark infektionsgefährdet

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen steige in allen Altersgruppen, sagte Kluge. Die höchsten Zahlen würden derzeit in der Gruppe der Fünf- bis 14-Jährigen beobachtet. Deren Impfung könne viel bewirken, sagte Kluge: "Als Teil der schulischen Schutzmaßnahmen verringert die Impfung jüngerer Kinder nicht nur ihre Rolle bei der Übertragung von Covid-19, sondern sie schützt sie auch vor schweren Erkrankungen, sei es im Zusammenhang mit langen Covid-Folgen oder multisystemischen Entzündungssyndromen."

Bis zum Ende der laufenden Woche werde jede zehnte Europäerin und jeder zehnte Europäer eine bestätigte Corona-Infektion hinter sich haben, prohezeite Kluge.

Nicht nur die Neuinfektionen, auch die Todesfälle hätten sich in den vergangenen zwei Monaten im europäischen Raum verdoppelt.

Allerdings liege die Zahl der Toten deutlich unter bisherigen Höchstständen. Dies sei den Impfungen zu verdanken. Zum europäischen Raum zählt die WHO 53 Länder, darunter die Türkei, Russland und die Ukraine.

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