Mehr und mehr Diebstähle - Hehlerware Wein

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Copyright Bob Edme/AP
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Von Andrea Büring
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Da es in der Weinregion Bordeaux zuletzt zu vielen Einbrüchen kam, haben viele Weingüter ihre Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

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Es sind ausschließlich teure Tropfen, die die französische Polizei sichergestellt hat. Schwere Bordeauxweine, nur bekannte Namen. Sie alle wurden gestohlen. 

Wein als Diebesgut. Eine Entwicklung, die sich weiter ausbreitet: Innerhalb weniger Jahre bildete sich ein regelrechtes kriminelles Netzwerk, das die meisten erbeuteten Flaschen nach China verkauft. 2018 gab es in der Region um Bordeaux rund 20 Diebstähle, Anfang des Jahres gelang der Polizei ein entscheidender Coup.

Die Polizistin Olivia Poupot aus der bei Weinkennern beliebten Region Gironde sagte, "in den letzten zehn Jahren haben wir feststellen können, dass die kriminellen Netzwerke weltweit ihre Aktivitäten erweitern. Wein ist ein Luxusprodukt, das einen Marktwert hat und einen beträchtlichen Wiederverkaufswert auf dem Schwarzmarkt erzielt."

Im Fall um einen Diebstahl vom September 2020 verhängte das zuständige Gericht in Bordeaux vor kurzem eine Gefängnisstrafe von einem Jahr auf Bewährung für einen chinesischen Exporthändler. Die Hehler müssen für bis zu drei Jahre in Haft. Der geschätzte Wert ihres Diebesguts: eine Million Euro. Acht Diebe waren bei einem Großhändler eingebrochen und hatten 278 Kisten mit Grands crus erbeutet. Dem wollen viele Weinhändler nicht tatenlos zusehen.

Frédéric Mehaye, Manager des Weinguts Château Sipian im Médoc, sagte: "Wir haben Kameras an den Kellern und rund ums Gebäude angebracht. Wir haben auch Vorhängeschlösser an den Toren, die wir nur noch geschlossen halten. Vor zehn Jahren gab es noch keine Probleme."

Da Käufer gewöhnlich wenig auf die Quelle eines guten Tropfens achten, ist es leichter, ihnen gestohlenen Wein zu verkaufen als ein gestohlenes Gemälde. Außerdem haben die Diebe die steigenden Preise für guten Bordeaux wohl auf den Geschmack gebracht...

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