Drohvideo: Festgenommener Soldat wieder auf freiem Fuß

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Von ras & dpa
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Die Staatsanwaltschaft sieht in dem Mann keine akute Gefahr. Er hatte in einem Video unter anderem die Rücknahme der Corona-Maßnahmen gefordert.

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Der Bundeswehrsoldat, der wegen der Veröffentlichung eines Drohvideos festgenommen wurde, ist wieder auf freiem Fuß. Laut der Staatsanwaltschaft in Traunstein in Oberbayern geht von dem Mann keine akute Gefahr aus. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, werde gegen ihn aber wegen des Verdachts ermittelt, öffentlich zu Straftaten aufgerufen zu haben.

Der Mann war am Donnerstag in München am Odeonsplatz festgenommen worden, nachdem er Drohungen gegen die Bundesrepublik ausgesprochen und ein Ultimatum gestellt hatte.

"Oberfeldwebel" droht wegen Coronmaßnahmen und stellt "Ultimatum"

In einem ungefähr einminütigen Video hatte er unter anderem die Rücknahme der Corona-Maßnahmen und der Impfvorschrift für Soldaten gefordert. Der bereits früher auffällige Mann hatte gedroht, das Video sei „eine Warnung“; dazu heißt es: "Die Soldaten geben sich bis morgen 16 Uhr dialogbereit."

Der Maskenverweigerer hatte bereits ein Uniformtragevervot

Sowohl Bundeswehr als auch die bayerische Polizei untersuchen das Drohvideo. Der Mann hatte bereits in der Vergangenheit wegen der Corona-Maßnahmen Gewalt angedroht und zum Kampf aufgerufen. Der Maskenverweigerer wurde bereits mit einem "Uniformtrageverbot" belegt. Anfang Dezember war in Telegram-Kanälen ein Schreiben des Oberfeldwebels aufgetaucht. Der Reichenhaller Brigadegeneral Maik Keller hatte die Echtheit des Schreibens bestätigt.

Verteidigungsministerium: Untersuchung läuft

Das Verteidigungsministerium dazu: Das Video enthalte Drohungen gegen den Rechtsstaat, die nicht hinnehmbar seien. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht twitterte: "Die Bundeswehr braucht reflektierte und aufrechte Menschen, die fest auf dem Boden unseres Grundgesetzes stehen.

Wer das nicht teilt, hat in unserer Bundeswehr nichts verloren!
Christine Lambrecht
Verteidigungsministerin

Der Rechtsextremismus- und Social-Media-Experte Josef Holnburger weist auf Twitter darauf hin, der Mann sei kein Unbekannter in der Szene.

Zweiter Fall in Euskirchen

Im Internet verbreitet wurden auch Aufrufe eines weiteren Soldaten, der als Daniel Futschik bezeichnet wird und auf dem in dem Video Bezug genommen wird, zu einem "Kampf gegen politische Entscheidungen". Die beiden Soldaten sollen unbestätigten Angaben zufolge in Bad Reichenhall und in Euskirchen stationiert sein.

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