Tiefschlag für Putschisten: Rückzug von Total und Chevron aus Myanmar

Die Energiekonzerne Total und Chevron ziehen sich wegen der schlechten Menschenrechtslage komplett aus Myanmar zurück. Die Entscheidung betrifft auch laufende Gasförderungsprojekte.
Allerdings will der Total die sechsmonatigen Kündigungsfristen einhalten und währenddessen die Energieversorgung sicherstellen. Die Entscheidung fiel ein Jahr nach dem Militärputsch in Myanmar. Zuvor hatten Anteilseigner von TotalEnergies und Chevron, aber auch Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch Druck auf die Führungsetagen des Energieriesen ausgeübt. Sie wollten verhindern, dass Einkünfte aus der Gasförderung den Militärmachthabern zugute kommen. Human Rights Watch begrüßte deshalb die Entscheidung.
Das US-Unternehmen Chevron machte keine genauen Angaben über den Zeitpunkt des Rückzugs. Er solle aber geplant und geordnet ablaufen, hieß es in einer Mitteilung.
In Myanmar war Regierungschefin Aung San Suu Kyi vor einem Jahr entmachtet worden. Seitdem wird jede Form von Opposition auch mit Gewalt unterdrückt. Rund 50 Prozent der Einkünfte von Devisen werden in Myanmar über das Gasgeschäft erwirtschaftet.