Sturm "Zeynep" über Mitte und Norden Deutschlands

Wellen brechen über dem Leuchtturm von Newhaven an der Südküste Englands
Wellen brechen über dem Leuchtturm von Newhaven an der Südküste Englands Copyright Matt Dunham/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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Schon wieder fegt ein Sturm über Deutschland. Diesmal ist vor allem der Norden betroffen.

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In Deutschland erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für die Nacht zum Samstag, dass der Orkan (in Deutschland heißt er "Zeynep", international "Eunice") gegen Mitternacht die Nordseeküste erreicht. Es ist die zweite schwere Sturmlage in Deutschland innerhalb kurzer Zeit. Mindestens bis Montag soll es stürmisch bleiben, wie es vom DWD heißt. «Es kehrt einfach keine Ruhe ein», sagte ein Meteorologe.

Schwerpunkt der neuen Unwetterlage sollte den Experten zufolge bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands sein. Der DWD gab aber auch für südlichere Regionen - Teile von Rheinland-Pfalz, Hessen und für nördliche Regionen Bayerns - Unwetterwarnungen vor orkanartigen Böen heraus.

In Hamburg stürzte am Freitag ein Baum im Sturm auf zwei parkende Autos und verletzte ein Kind leicht. Es sei mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, als der Baum umgefallen sei, sagte ein Polizeisprecher. Die Feuerwehr appellierte an die Menschen in Deutschland, zu Hause bleiben.

Der Landkreis Goslar in Niedersachsen teilte mit, dass die Schüler und Schülerinnen am Freitag nicht überall befördert werden könnten. Deshalb wurde dort der Präsenzunterricht in allen allgemein- und berufsbildenden Schulen abgesagt. Aus Hamburg hieß es, Sorgeberechtigte könnten selbstständig entscheiden, ob ihr Kind zu Hause bleibe. Im Regierungsbezirk Arnsberg in NRW fiel ab Mittag die Schule aus. In Bochum sollten Eltern ihre Kinder früher abholen. Fern- und Regionalverkehr sollten am Freitag in Norddeutschland und Teilen Nordrhein-Westfalens nach und nach eingestellt werden. Der Schutz der Reisenden und der Beschäftigten habe Vorrang, hieß es.

Fahrgäste können ihre für den Zeitraum von Donnerstag bis Sonntag gebuchten Fahrkarten bis zum 27. Februar flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren, wenn sie Reisen wegen des Sturms verschieben.

Für die Nacht zu Samstag wurden an der Nordseeküste Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern erwartet. In der zweiten Nachthälfte sollte «Zeynep» auf die Ostseeküste treffen und dann allmählich nachlassen. Damit sei die Unwettergefahr erst einmal gebannt, auch wenn es stürmisch bleibe, sagte ein DWD-Meteorologe.

An der Nordseeküste wurde eine Sturmflut erwartet, in Hamburg nach der Prognose des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) eine schwere Sturmflut mit Wasserständen von drei Metern über dem normalen Hochwasser in der Nacht zu Samstag. Der höchste Wasserstand werde wahrscheinlich zwischen 5.00 Uhr und 6.00 Uhr am Samstagmorgen erreicht, sagte Bernd Brügge vom BSH.

An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen. Am frühen Freitagmorgen wurde der Fischmarkt in Hamburg-Altona überspült.

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