Rotes Kreuz über Mariupol: "Situation ist apokalyptisch"

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In den umkämpften Städten spitzt sich die Lage der Bevölkerung zu. Die russische Luftwaffe hat mehrere Städte, darunter auch Wohnhäsuer in Vororten der Hauptstadt Kiew, bombardiert.

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Am 13. Kriegstag rücken die russischen Truppen in der Südukraine langsam weiter vor. Im Zentrum und im Osten des Landes hält die ukrainische Armee ihre Stellungen. Die russische Luftwaffe hat mehrere Städte, darunter die Vororte der Hauptstadt Kiew, bombardiert.

Bomben auf Wohnhäuser und tote Zivilisten

In den umkämpften Städten spitzt sich die Lage der Bevölkerung zu. Bei Luftangriffen auf die nordostukrainische Großstadt Sumy wurden den örtlichen Behörden zufolge mehr als zehn Menschen getötet, darunter auch Kinder. Demnach wurde bei Luftangriffen am Montagabend ein Wohngebiet der nahe der Grenze zu Russland liegenden Stadt getroffen. Sumy mit seinen 250.000 Einwohnern ist seit mehreren Tagen Schauplatz heftiger Kämpfe.

In Mykolaiv östlich von Kiew wurden ebenfalls Wohnhäuser bombardiert und Zivilisten getötet. Für Hunderttausende Menschen in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol ist die Lage nach Angaben humanitärer Helfer katastrophal. "Die Situation ist apokalyptisch", sagte ein Sprecher des Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Dienstag in Genf.

Präsident Wladimir Putin versucht diejenigen zu beruhigen, die einen Einzug der russichen Bevölkerung für den Krieg befürchten. "Wehrpflichtige Soldaten nehmen nicht an den Kämpfen teil und werden es auch nicht. Es wird auch keine zusätzliche Einberufung von Reservisten geben", so Putin in einer Ansprache. "Die festgelegten Ziele werden nur von Berufssoldaten erfüllt. Ich bin sicher, dass sie die Sicherheit und den Frieden für das russische Volk effektiv gewährleisten."

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Verlassene Fahrzeuge von Geflüchteten vor einer zerstörten Brücke in Irpin am Rand von Kiew. 8. März 2022Vadim Ghirda/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.

Ukrainische Nationalhymne aus Lautsprechern

In den Straßen von Kiew ertönt die ukrainische Nationalhymne aus Lautsprechern. Die Einwohnerinnen und Einwohner der Hauptstadt erwarten jeden Moment einen russischen Angriff. Präsident Wolodymir Selenskyj hat den Westen in einer neuen Videobotschaft angegriffen und beklagt, dass die zugesagten Flugzeuge noch immer nicht geliefert wurden.

Die Schuld liege nicht nur bei den Invasoren, sondern auch irgendwo in den Büros im Westen, in denen man seit 13 Tagen nicht in der Lage sei, eine Entscheidung zu treffen, so Selenskyj. Die Schuld liege "bei denen, die den ukrainischen Himmel noch nicht vor den russischen Mördern geschützt haben."

In einigen von der russischen Armee eingenommenen Orten begehrt die Bevölkerung auf. Die Menschen wollen den Besatzern klarmachen, dass sie in ihren Augen keine "Befreier" sind, wie Putin sie immer wieder bezeichnet hat.

Ein Video aus Chaplynka zeigt protestierende Menschen. "Geht nach Hause" schreien sie den russische Soldaten entgegen. Diese schießen in die Luft. Ähnliche Proteste soll es auch in Cherson, Melitopol und Chernigov gegeben haben. Berichte über Verletzte gibt es nicht.

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