Kiew wirft Moskau vor, eine Fluchtroute aus dem belagerten Mariupol beschossen zu haben. Dort schlage alle zehn Minuten eine russische Rakete ein.
Die Ukraine meldet neue Angriffe auf Kiew, Charkiw und mehrere Hafenstädte. Auch Demonstrierende in Cherson, Fluchtrouten in Mariupol und weitere zivile Ziele seien im Visier der russischen Truppen. Moskau bestreitet das.
Moskau: Nur militärische Ziele im Visier
In der Nacht zum Montag wurde im Westen Kiews ein Shoppingcenter von einer russischen Bombe völlig zerstört. Laut Ukraine starben acht Menschen, viele weitere wurden verwundet. Mit nun veröffentlichten Bildern von vor dem Angriff will Moskau beweisen, dass das Gebäude von der ukrainischen Armee als Waffendepot genutzt wurde.
Der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow, sagte: "Wir bitten die westlichen Medien um ihre Aufmerksamkeit. Wir haben eindeutige Beweise dafür vorgelegt, dass das nationalistische Kiewer Regime zivile Objekte in Wohngebieten von Kiew und anderen Städten als Abschusspositionen für Artillerie- und Raketensysteme nutzt."
Man habe nur militärische Ziele im Visier, sagt Moskau. Die Ukraine meldet das Gegenteil. Russland greife weiter die Zivilbevölkerung an, mehrere Städte seien unter Dauerbeschuss – in Mariupol etwa schlage alle zehn Minuten eine Rakete ein.
Auch eine Fluchtroute von Zivilisten aus der belagerten Stadt sei von den russischen Truppen beschossen worden. Bei dem Angriff seien mehrere Menschen verletzt worden, darunter vier Kinder, hieß es aus Kiew. In der besetzten Stadt Cherson habe die russische Armee zudem auf unbewaffnete Demonstrierende geschossen.
Die Informationen sind nur schwer überprüfbar. In Russland kommen sie meist gar nicht erst an. Dort wird die Pressefreiheit weiter eingeschränkt, jeden Tage werden neue unabhängige Nachrichtenkanäle blockiert.