Drohen Russland neue Sanktionen nach dem Fund von 410 grausam getöteten Zivilisten?

In den Vororten von Kiew wurden Leichen mit zusammengebundenen Händen gefunden, 03.04.2022
In den Vororten von Kiew wurden Leichen mit zusammengebundenen Händen gefunden, 03.04.2022 Copyright Vadim Ghirda/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Der Fund von mehreren Hundert getöteten Zivilisten entsetzt die Welt. Europas führende Politiker:innen beraten über neue Sanktionen gegen Russland.

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Die Bilder von Leichen, die nach dem Rückzug russischer Soldaten aus einer kleinen Ortschaft am Rande von Kiew auf den Straßen zurückgelassen wurden, haben weltweit für Entsetzen und Empörung hervorgerufen. Einige der Getöteten waren mit zusammengebundenen Händen aus unmittelbarer Nähe getötet worden.

Insgesamt haben die Behörden 410 getötete Zivilisten aus den von den Russen zurückeroberten Städten im Großraum Kiew geborgen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Tötungen als Völkermord. Er machte die russische Führung für Taten verantwortlich:

"Ich möchte, dass alle Verantwortlichen der Russischen Föderation sehen, wie ihre Befehle ausgeführt werden. Diese Art von Aufträgen. Diese Art der Ausführung. Und es gibt eine gemeinsame Verantwortung. Für diese Tötungen, für diese Folter, für die durch Explosionen weggesprengten Arme, die auf der Straße liegen... Für die Schüsse in den Hinterkopf", so Selenskyj.

UN-Generalsekretär António Guterres erklärte auf Twitter seine Betroffenheit und forderte eine unabhängige Untersuchung, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Europas führende Politiker:innen verurteilten Russland - nicht wenige forderten ein vollständiges Exportverbot für russisches Gas.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte weitere Sanktionen gegen Russland an:

"Wir werden im Kreis der Verbündeten in den nächsten Tagen weitere Maßnahmen beschließen. Präsident Putin und seine Unterstützer werden die Folgen spüren. Und wir werden der Ukraine weiterhin Waffen zur Verfügung stellen, damit sie sich gegen die russische Invasion verteidigen kann."

Das russische Verteidigungsministerium hat die Vorwürfe über Gräueltaten gegen Zivilisten in Butscha und anderen Vororten von Kiew zurückgewiesen.

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