Frankreich und Italien - eine europäische Achse

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Von Giorgia Orlandi
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Frankreich und Italien – Nachbarn, die sich verstehen, sollte man meinen. Aber immer wieder gab es Meinungsverschiedenheiten, 2019 rief Paris sogar seinen Botschafter aus Rom zurück.

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Frankreich und Italien – Nachbarn, die sich verstehen, sollte man meinen. Aber immer wieder gab es Meinungsverschiedenheiten, 2019 rief Paris sogar seinen Botschafter aus Rom zurück. 

Mit Mario Draghi als italienischen Ministerpräsidenten hat sich eine neue Partnerschaft entwickelt, die Beziehungen erlebten ein goldenes Zeitalter, so Frankreichs Botschafter Christian Masset in Rom. trafen.

Christian Masset, Französischer Botschafter in Italien

"Seit November letzten Jahres ist der Quirinale-Vertrag in Kraft, ein Freundschaftsabkommen, das sehr ehrgeizige Austauschprogramme beinhaltet, damit sich beide Länder näherkommen. Er umreißt dazu auch Projektideen für eine stärkere bilaterale Partnerschaft, um gemeinsam ein stärkeres Europa zu schaffen."

Das neue Abkommen umfasst mehrere strategische Bereiche, von der Verteidigung bis zur Politik. Es hat dazu beigetragen, Unstimmigkeiten auf bilateraler und europäischer Ebene zu überwinden.

Antonio Villafranca, Studiendirektor am ISPI

„Heute sind die Beziehungen hervorragend. 2019, als Frankreich seinen Botschafter zurückgerufen hat, scheint weit weg. Damals unterstützte die 5-Sterne-Bewegung die Gelbwesten-Proteste. Heute sind die Beziehungen optimal, und der Quirinale-Vertrag hat sie gestärkt, auch dank der gemeinsamen Interessen der beiden Länder."

Der Vertrag wurde zu einem für Europa entscheidenden Zeitpunkt unterzeichnet. Die Ära Merkel ging zu Ende, Draghi brachte frischen Wind in die italienische und europäische Politik. Sogar in wirtschaftlichen Fragen scheint man einig zu sein, als hoch verschuldete Länder streben sie beide die Reform der EU-Fiskalregeln an. Und in Rom hat Paris einen Unterstützer für die Ziele der französischen EU-Ratspräsidentschaft gefunden.

Christian Masset, Französischer Botschafter in Italien

"Die Beziehungen zwischen Italien und Frankreich sind entscheidend für den Aufbau eines stärkeren Europas, umso mehr nach dem Brexit. Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Wir wollen, dass Europa souverän ist. Mario Draghi sagte, dass es keine Souveränität in der Einsamkeit geben kann. Strategische Autonomie ist ein Ziel, das wir gemeinsam haben. Zusammen mit dem Umweltschutz und dem digitalen Wandel".

Der Krieg in der Ukraine hat die Europäische Union auf die Probe gestellt, auch die Beziehungen zwischen Paris und Rom. Nach Ansicht von Analysten ist Europa dadurch geeinter geworden - und dass der Konflikt mit Sicherheit eine Rolle bei den französischen Präsidentschaftswahlen spielen wird.

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