Moskau verteilt 12.000 russische Pässe an ukrainische Flüchtlinge

Menschen aus Mariupol und Umgebung auf dem Bahnhof in Nischni Nowgorod, Russland. Ein Zug hat sie am 7.4. in der Region Nischni Nowgorod gebracht.
Menschen aus Mariupol und Umgebung auf dem Bahnhof in Nischni Nowgorod, Russland. Ein Zug hat sie am 7.4. in der Region Nischni Nowgorod gebracht. Copyright AP/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa
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Russland hat nach eigenen Angaben etwa 12.000 russische Pässe an Flüchtlinge aus der Ukraine ausgegeben. Insgesamt hätten mehr als 18.000 Menschen aus der Ukraine die Staatsangehörigkeit beantragt.

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Russland hat nach eigenen Angaben etwa 12.000 russische Pässe an Flüchtlinge aus der Ukraine ausgegeben. Insgesamt hätten mehr als 18.000 Menschen aus der Ukraine sowie den ostukrainischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk, die Russland als unabhängige Staaten anerkennt, die Staatsangehörigkeit beantragt, sagte Oleg Kadotschnikow vom Innenministerium in Moskau am Freitag der Agentur Tass zufolge. Die Zahlen stellen demnach den Stand vom 30. März dar.

Kiew wirft Moskau vor, Zivilisten nach Russland zu verschleppen. Der Bürgermeister von Mariupol, Wadym Bojtschenko, hatte Ende März gesagt, allein aus der umkämpften südostukrainischen Hafenstadt seien 20.000 bis 30.000 Menschen unter Zwang nach Russland gebracht worden. Ukrainischen Angaben zufolge werden die Menschen über ganz Russland verteilt.

In Donezk und Luhansk hatten die moskautreuen Behörden bereits am 18. Februar mit Evakuierungen begonnen. Als Grund nannten sie die angeblich zunehmende Gefahr eines Angriffs der ukrainischen Armee. Dafür gibt es keine Beweise. Der russische Präsident Wladimir Putin erkannte die Separatistengebiete am 21. Februar als unabhängige Staaten an und begann am 24. Februar den Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Kadotschnikow sagte, bis 30. März seien etwa 500,000 Menschen nach Russland gekommen. Davon seien etwa 100.000 Kinder. Etwa 25.000 Menschen, darunter 10.500 Kinder, wohnten derzeit in 800 Notunterkünften. Ihnen würden Hilfszahlungen von 10.000 Rubel (rund 115 Euro) angeboten.

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