Putin beklagt "wirtschaftlichen Blitzkrieg" und dreht den Geldhahn auf

Wladimir Putin bei der Regierungskonferenz per Video am Ostermontag
Wladimir Putin bei der Regierungskonferenz per Video am Ostermontag Copyright Mikhail Klimentyev/Sputnik
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Von Euronews mit dpa, AP
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Der Kremlchef wies die russische Regierung an, die Einkommen bestimmter Bevölkerungsgruppen, aber auch Sozialleistungen zu erhöhen.

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Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Regierung aufgefordert, die Einkommen von Staatsbediensteten und Rentnern sowie die Sozialleistungen anzuheben. Sie sollten der Inflation angepasst werden, die Putin auf 17,5 Prozent bezifferte. So solle frisches Geld in die Wirtschaft gepumpt werden, um den Konsum anzukurbeln.

Insgesamt habe sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert, meinte Putin, der dem Westen bei einer Videokonferenz mit der Regierung einen wirtschaftlichen Blitzkrieg gegen sein Land vorwarf. Nach Einschätzung der Weltbank wird das russische Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 11,2 Prozent schrumpfen, das wäre der stärkste Einbruch seit 1994. 

Putin sagte in der Voideokonferenz: "Der größte negative Wirtschaftsfaktor der vergangenen Jahre war der Sanktionsdruck seitens der westlichen Länder. Doch die Strategie des wirtschaftlichen Blitzkriegs ist gescheitert. Außerdem waren die Sanktionen für die Initiatoren selbst nicht ohne Folgen. Ich spreche von der Zunahme der Inflation und der Arbeitslosigkeit, der Verschlechterung der wirtschaftlichen Dynamik in den USA und den europäischen Ländern, dem Rückgang des Lebensstandards der Europäer, der Entwertung ihrer Ersparnisse."

"Kluge Mechanismen" für 6. Sanktionsrunde

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte in einem Zeitungsinterview eine sechste Sanktionsrunde gegen Russland an, die auch die Sberbank treffen soll. Diese mache 37 Prozent des gesamten russischen Bankensektors aus. Das Geldinstitut ist bislang verschont geblieben, weil es viele internationale Transaktionen im Öl- und Gassektor abwickelt.

Einen Bankrott Russlands hält von der Leyen nur für eine Frage der Zeit. Man entwickle gerade kluge Mechanismen, damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden könne.

Weitere Quellen • BamS

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