EU-Kommission: Ukraine-Krieg belastet die europäische Wirtschaft

Der Krieg in der Ukraine belastet zunehmend die europäische Wirtschaft. Das geht aus der Frühjahrsprognose hervor, die die Europäische Kommission an diesem Montag in Brüssel veröffentlichte.
Russlands unprovozierter Einmarsch in die Ukraine verursache unsägliches Leid und Zerstörung, sagte Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Der starken wirtschaftlichen Erholung des vorigen Jahres sei es zu verdanken, dass sich die Konjunktur in diesem Jahr nicht zu stark abkühle. Dennoch ziehe der Krieg die Volkswirtschaften der EU in Mitleidenschaft.
In ihrer neuesten Prognose korrigierte die Kommission das Wachstum in der Eurozone von zunächst erwarteten vier auf 2,7 Prozent nach unten. Zugleich kletterte die Inflationserwartung von 3,5 auf 6,1 Prozent.
Sowohl der private Verbrauch als auch die Investitionen dürften durch hohe Teuerung, Unsicherheit und verschärfte Versorgungsengpässe negativ beeinflusst werden. Aber laut Kommission wird das Wachstum weitergehen. Es sei denn, Russland stoppt seine Energielieferungen an die EU. In diesem Fall könnte Europa vor einer Rezession stehen.
Begleitet werde die Brüsseler Prognose von einer Analyse möglicher Szenarien, die die Auswirkungen höherer Energierohstoffpreise und einen Abbruch der Gasversorgung aus Russland simulierten, sagte Gentiloni. Letzteres sei das ungünstige Szenario. In beiden Fällen werde die Wirtschaft innerhalb eines Jahres schrumpfen.
Nächste Woche will die Kommission den Mitgliedsstaaten konkrete Empfehlungen für mehr Haushaltsflexibilität vorschlagen, um dem rauheren Konjunkturklima Herr zu werden.