Russlands Angriffe im Osten der Ukraine: Kramatorsk im Visier, Ultimatum in Mariupol

Menschen fliehen aus den umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine
Menschen fliehen aus den umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine Copyright AP
Von Euronews mit dpa. AP
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Russlands Großoffensive im Osten der Ukraine schreitet voran. Die Kleinstadt Kreminna ist nun in russischer Hand. Auch Mariupol ist weiter russischen Angriffen ausgesetzt.

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Nach dem Beginn der russischen Großoffensive im Donbas haben russische Truppen ihre Angriffe im Osten der Ukraine intensiviert. Die Kleinstadt Kreminna im Gebiet Luhansk ist nun in russischer Hand. Es wird erwartet, dass sich die Kämpfe in den kommenden Tagen verschärfen werden. Die russische Armee nimmt den strategisch wichtigen Militärstützpunkt in Kramatorsk ins Visier.

Für die seit rund einem Monat von russischen Truppen eingekesselte Stadt Mariupol am Schwarzen Meer stellte Russlands Verteidigungsministerium ein neues Ultimatum. Generaloberst Michail Misinzew kündigte eine einseitige Feuerpause an. Die Verteidiger der Stadt, die sich in einer Stahlfabrik verschanzt haben, könnten Mariupol über einen humanitären Korridor verlassen, wenn sie Waffen niederlegten. Russland will die strategisch wichtige Hafenstadt komplett unter seine Kontrolle bringen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russische Armee wiederholt beschuldigt, Zivilisten anzugreifen und die humanitären Korridore zu blockieren. Russland hingegen behauptet, die ukrainischen Streitkräfte würden "menschliche Schutzschilde" einsetzen, um ihre letzte Bastion in der belagerten Hafenstadt zu schützen:

"Dieselben Radikalen und Neonazis, die unser Militär offen benutzen, um im Stahlwerk Azovstal Deckung zu suchen, haben die ganze Zeit behauptet, sie hätten Zivilisten hinter sich. Und das, obwohl sie dies bis gestern nicht gemeldet und auch keine Zivilisten erwähnt haben, selbst als die eingekesselten Militärs sich ergaben. Auf diese Weise enthüllen sie wieder einmal die Wahrheit. Die Zivilisten dort waren nur dazu da, als menschliche Schutzschilde benutzt zu werden", erklärte Dmitri Poljanski, erster Stellvertretender der ständigen Vertretung der Russischen Föderation vor dem UN-Sicherheitsrat.

In der bereits stark zerstörten Stadt Charkiw, im Osten des Landes, gab es erneut Angriffe. Mindestens sieben Menschen seien getötet worden, teilte der Bürgermeister der Stadt mit. Seit vergangenem Sonntag bombardiere Russland ununterbrochen Wohnviertel in zweitgrößten Stadt der Ukraine.

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