Das Institute for the Study of War berichtet, Russland hätte noch nicht die Bedingungen für eine groß angelegte Offensivoperation geschaffen.
Euronews-Redakteurin Oleksandra Vakulina berichtet: Die Kämpfe im Donbas eskalieren weiter.
Noch nicht die Bedingungen für russische Offensivoperation
Das Institute for the Study of War berichtet, Russland hätte noch nicht die Bedingungen für eine groß angelegte Offensivoperation geschaffen. Die russische Armee habe nicht genug Zeit gehabt, um die aus der Schlacht um Kiew abgezogenen Streitkräfte wieder aufzubauen und sie angemessen auf eine neue Offensive im Osten vorzubereiten. Entlang der 480 km langen Frontlinie gehen schwere Kämpfe weiter, wobei die ukrainischen Streitkräfte anscheinend "zahlreiche versuchte Vorstöße" von Russland abwehren.
Die russischen Streitkräfte versuchen anscheinend, die ukrainischer Truppen weitflächig einzukreisen, entlang der Achsen von Isjum Richtung Südosten und von Donezk in den Norden, während sie von Popasna und von Stellungen nördlich von Sewerodonezk/Sjewjerodonezk nach Westen vordringen.
In Isjum seien fast 80 % der Wohngebäude der Stadt zerstört und Bahnlinien unterbrochen worden, so der stellvertretende Bürgermeister der Stadt.
"Russland erreicht Ziele nicht so schnell wie erwünscht"
Das britische Verteidigungsministerium berichtet, dass die Unfähigkeit Russlands, den Widerstand in Mariupol zu brechen, und die wahllosen Angriffe, auch gegen die Zivilbevölkerung, darauf hinweisen, dass Russland seine Ziele weiterhin nicht so schnell erreicht, wie es gerne möchte.
Laut des Institute for the Study of War deutet das Tempo der russischen Militäroperationen darauf hin, dass Präsident Wladimir Putin eine übereilte Offensive fordert, um seine Ziele zu erreichen - möglicherweise bis zum "Tag des Sieges" am 9. Mai.
Russland will Waffenlieferungen und Verstärkung im Ostens verhindern
Die Hast und nur unvollständige Vorbereitung des russischen Angriffs könnte dabei seinen Erfolg gefährden.
Der britische militärische Nachrichtendienst berichtet, es bestehe weiter die Gefahr von Präzisionsangriffen, die zeigen, dass Russland Waffenlieferungen und die Verlagerung von ukrainischen Streitkräften zur Verstärkung in den Osten des Landes verhindern will.
Das russische Verteidigungsministerium verkündete, seine Streitkräfte hätten während der Nacht über 1000 ukrainische Militäreinrichtungen angegriffen.