Seit dem Beginn der Gefechte hauste die Familie in einem Keller.
Mehr als 100 Kilometer hat diese ukrainische Familie zu Fuß zurückgelegt: Mutter, Vater und vier Kinder. Die nächste Etappe ihrer Flucht ist Lwiw, diesmal per Zug.
„Wir sind fünf Tage lang gelaufen - von Dorf zu Dorf. Nachts haben uns ältere Menschen Unterschlupf gegeben“, sagt Ewgeni Tischschenko, der Vater.
In Mariupol hauste die Familie wegen der Kämpfe in einem Keller, ehe sich die Möglichkeit bot, die wochenlang von russischen Einheiten eingeschlossene Stadt zu verlassen.
Die Mutter Tetjana Komisarowa sagt: „Wir wussten nicht, dass die Kinder so stark sind. Wir sind sehr stolz auf sie."
„Ich kann gar nicht in Wort fassen, wie ich mich fühle. Wir sind stolz auf sie“, so ihr Mann.
„Es war gar nicht so schlimm", sagt die zehnjährige Anna. "Es hat gewackelt, als das Hochhaus in der Nähe unseres Kellers getroffen wurde. Eine Menge Staub fiel von der Decke. Überall war Staub."
Die russische Armee meldete zuletzt, Mariupol bis auf das weitläufige Gelände eines Stahlwerkes eingenommen zu haben.
„Wir werden niemals vergessen, was geschehen ist. Das können wir nicht vergessen. Aber wir müssen uns zusammenreißen und unsere Kinder großziehen“, sagt Tischschenko.
Laut den Vereinten Nationen haben seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar mehr als fünf Millionen Menschen die Ukraine verlassen, die Anzahl der Binnenflüchtlinge nähert sich der Acht-Millionen-Marke.