UNO-Generalsekretär Guterres wird in der nächsten Woche zu Gesprächen über den Krieg Russlands gegen die Ukraine in Moskau und Kiew erwartet.
UN-Generalsekretär António Guterres wird nach seinem Besuch in Moskau auch in die Ukraine reisen. "Er wird ein Arbeitstreffen mit Außenminister Dmytro Kuleba haben und am 28. April von Präsident Wolodymyr Selenskyj empfangen werden", teilten die Vereinten Nationen am Freitag (Ortszeit) in New York mit.
Derweil hat EU-Ratspräsident Charles Michel Wladimir Putin am Telefon erneut zu einer diplomatischen Lösung in der Ukraine gedrängt. Er forderte eine Feuerpause im Osten und humanitäre Korridore – jedoch ohne Erfolg.
Russische Armee nennt klare Kriegsziele
Moskau setzt weiter auf Konfrontation. Jüngst erklärte ein hochrangiger russischer General, Russland wolle neben dem Donbas auch die Südukraine unter Kontrolle bringen.
Die Hafenstadt Mariupol haben die Truppen schon weitgehend eingenommen – letzte Bastion der ukrainischen Armee ist das Asow-Stahlwerk. Hier harren immer noch immer Tausende Soldaten und Zivilisten ohne Lebensmittel und Wasser aus.
Moskau sieht die Verhandlungen mit Kiew in einer Sackgasse. "Die Gespräche sind jetzt ins Stocken geraten, da wir noch immer keine Antwort bekommen haben auf einen Vorschlag, den wir der ukrainischen Seite vor fünf Tagen unterbreitet haben", sagte Außenminister Sergej Lawrow.
Keine Feuerpause über Ostern
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Mitte der Woche erklärt, nichts von einem solchen Vorschlag zu wissen. Er kritisierte jetzt, dass Russland auch über das orthodoxe Osterfest die Waffen nicht ruhen lassen wolle.
Er glaube, die Ukraine sei für Moskau "nur der Anfang", danach könnten auch andere Staaten angegriffen werden wie etwa Moldawien.
Derweil wurde unweit von Mariupol offenbar erneut ein Massengrab entdeckt. Nun veröffentlichte Satellitenbilder sollen das bestätigen.
An der Nordfront, in Charkiw, werden weiter zivile Einrichtungen beschossen, es gibt Tote, Verletzte und Obdachlose. Die Hauptoffensive konzentriert sich weiter auf den Donbas. In der Nacht meldeten die ukrainischen Behörden neue Angriffe auf ganzer Front.