Saudi-Milliarden spalten die Golfszene

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Von euronews
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Ein umstrittenes Goldturnier kauft mit saudischem Geld die Topspieler ein - Amnesty kritisiert "Imagepflege" angesichts der saudischen Menschenrechtsbilanz.

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Eine neue, durch Saudi-Arabien finanzierte Tourserie sorgt für Wirbel in der Golfwelt – sie soll mit den traditionellen Touren der PGA und DP World konkurrieren. Der Streit um die neue aus Saudi-Arabien finanzierte Golf-Serie spitzt sich zu. Die PGA Tour erklärte, dass sie den Spielern eine Teilnahme am Auftaktevent der neuen, rivalisierenden und millionenschweren LIV Golf Invitational Series in London verbietet.

Immens hohe Antrittsgelder für die besten Spieler der Welt

Das neue Tour - die auch auf mehreren Golfplätzen von US-Ex-Präsident Donald Trump ausgespielt werden soll - hat den ehemaligen Weltranglistenersten Dustin Johnson angelockt, der Berichten zufolge 150 Millionen US-Dollar an Auftrittsgeldern erhält. Der zweifache Majorsieger gab bekannt, dass er von der PGA Tour zurückgetreten ist, um daran teilzunehmen, was seine zukünftigen Auftritte bei den vier Majors und dem Ryder Cup in Frage stellt.

Phil Mickelsen, sechsmaliger Major-Sieger, erhält laut Medienberichten 200 Millionen Dollar allein für die Teilnahme. Dem Lockruf des Geldes sind internationale Stars wie Sergio Garcia, Lee Westwood,  Martin Kaymer oder Ian Poulter gefolgt.

Der Auftakt der LIV Golf Invitational Series ist mit 25 Millionen Dollar Preisgeld dotiert, selbst der Letzte bekommt noch 120.000 Dollar. 

Amnesty: Sport ist käuflich

Zum anderen der Vorwurf von Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International, mit der Geldflut werde nur Imagepflege betrieben, um die schlechte Menschenrechtsbilanz in wie bei Frauenrechten, der Todesstrafe oder LGBTQ+-Rechten aufzupolieren. 

Geld oder Moral...

Geld oder Moral, diese Frage stellte ein britischer Reporter Ian Poulter im Centurion Club im britischen Hertfordshire, wo das Auftaktturnier gespielt wird.

Reporter:Wenn Wladimir Putin ein Turnier veranstalten würde, würden Sie dort spielen?

Ian Poulter: Das ist reine Spekulation. Das werde ich nicht einmal kommentieren.

Reporter:Ganz allgemein: Gibt es einen Ort, an dem Sie aus moralischen Gründen nicht spielen würden, auch wenn das Geld stimmt?

Ian Poulter: Diese Frage brauche ich nicht zu beantworten.

Allein die Preisgelder für die Reihe von Acht Turnieren beträgt eine viertel Milliarde Dollar, die Antrittsgelder allein für manche Top-Spieler liegen bei 200 Millionen Dollar. 

Tiger Woods wird nicht kommen, obwohl ihm eine "hohe neunstellige" Summe geboten wurde – eine Summe, die Luft lässt für Spekulationen, die bis zu knapp einer Milliarde US-Dollar reichen - fürs erscheinen.

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