Elite-Sport Golf? Abschlag in Rios berüchtigter Favela "Stadt Gottes"

Der etwas andere Golfclub in der Favela "Stadt Gottes"
Der etwas andere Golfclub in der Favela "Stadt Gottes" Copyright Screengrab AP
Von Euronews mit AP
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Dort hat ein Caddie ein kleines Paradies abseits des weit verbreiteten Elends aufgebaut. Rund hundert Kinder lernen dort den Umgang mit dem Golfball in kleinem Rahmen, aber mit großem Ziel: Einmal auf dem Olympia-Kurs von Rio die Grüns erobern.

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Das elitäre Image des Golfsports hat hier endgültig ausgedient. Mit viel Schwung, Geduld und Leidenschaft hat Golf-Caddie Marcelo Modesto in der berühmt-berüchtigten Favela "Stadt Gottes" in Rio de Janeiro eine grüne Oase erschaffen.

Gerade einmal 150 Quadratmeter misst das provisorische Trainingszentrum, das Marcelo Modesto vor über drei Jahrzehnten aufbaute. Damals beschloss der heute 54-Jährige proaktiv, sich nicht vom rechten Weg abbringen zu lassen: "Als junger Sportler bin ich über fünf- und zehntausend Meter gelaufen. Ich kam gerade aus der Armee, wusste, wie man schießt und wie man rennt. Ich hatte eine andere Macht als die Drogenbanden, die dich belästigen und dir Geld anbieten. Golf war etwas, das mich aufrüttelte. Ich habe Freunde, die gestorben sind, andere waren im Gefängnis. Sie hatten nicht die Möglichkeiten, wie ich sie durch den Golfsport hatte. Golf war für mich das Licht am Ende des Tunnels."

Hundert Kinder hat Modesto unter seinen Fittichen. Geld- und Sachspenden halten das Projekt am Leben. Das große Abschlagsziel der Kleinen ist der olympische Golfkurs von 2016 in Rio - und dann eine Karriere über die Armutsgrenze hinaus.

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