Die Warenlager sind voll, aber weil Treibstoff hilft, kommt die Hilfe nicht an, so die EU. Hunderttausende Menschen könnten ernährt werden.
Die Europäische Union hat Äthiopien dazu aufgefordert, Beschränkungen bei Treibstofflieferungen in die abtrünnige Region aufzuheben, um die Auslieferung dringend benötigter Hilfsgüter zu ermöglichen. Laut UN wurde mehreren Öltankern der Zugang verwehrt, so dass Lebensmittel für knapp eine Million Menschen, die in Tigrays Hauptstadt Mekele lagerten, nicht ausgeliefert werden könnten.
"Es muss mehr getan werden. Ein großer Teil der Blockade ist geblieben und Einschränkungen müssen aufgehoben werden, vor allem bei der Bereitstellung von Treibstoff und Geldtransaktionen", so der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, am Dienstag in Addis Abeba. Die Grundversorgung mit Strom, Telefon- und Internetverbindung sowie das Bankensystem müsse wiederhergestellt werden. Das sei wichtig, damit hungernde Menschen Zugang zu ihrem Ersparten bekämen.
In Tigray brach 2020 ein Bürgerkrieg zwischen der äthiopischen Regierung und Rebellen der Volksbefreiungsfront aus. Die UN warf der Regierung in Addis Abeba monatelang eine Defacto-Blockade der Region vor, mit katastrophalen humanitären Folgen für mehrere Millionen Menschen. Seit März gilt ein humanitärer Waffenstillstand.