Russische Migration lässt armenische Wohnungspreise steigen

Wohnungspreise in Jerewan werden unleistbar
Wohnungspreise in Jerewan werden unleistbar Copyright Areg Balayan/Areg Balayan
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Wohnen wird für Anwohner in der Hauptstadt Armeniens, Jerewan, immer unleistbarer aufgrund von russischer Migration

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Eine Wohnung in der armenischen Hauptstadt Jerewan zu finden, wird immer schwieriger, denn der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auf den dortigen Immobilienmarkt. Der Mietmarkt wächst dramatisch, um den Migrationsstrom zu bewältigen.

Vage Daniyelian, Leiter eines Immobilienbüros, kommentierte die Situation:

"Wir haben seit März sehr viele Kunden aus Russland. Es kommen auch Menschen aus der Ukraine und Weißrussland, aber der Großteil kommt aus Russland. Sie haben angefangen Wohnungen zu mieten, und das führte zu einem raschen Preisanstieg. Die Mietpreise liegen jetzt 30-40 Prozent höher als zu Jahresbeginn."

Laut ihm hat die starke Nachfrage dazu geführt, dass einige Eigentümer die Verträge mit bestehenden Mietern sogar gekündigt haben, um die Wohnungen zu einem höheren Preis an Neuankömmlinge zu vermieten.

In der Zwischenzeit hat diese Situation das Leben der Einheimischen erheblich erschwert. Besonders junge Menschen können sich durch die Preisanstiege keine Wohnungen mehr leisten.

Nina Gulambarian, eine gebürtige Jeriwanerin, die bei ihren Eltern lebt, plante, eine Wohnung für sich selbst zu mieten, fragt sich aber jetzt, ob sie es tun oder warten soll.

"Wenn ich vor drei Monaten eine Wohnung mit einem Budget von etwa 600 Dollar mieten wollte, konnte ich damals eine schöne Wohnung um diesen Preis im Zentrum finden. Mit einem extra Schlafzimmer. Und jetzt kostet aber die gleiche Wohnung etwa 1.200"

Der Markt ist nach wie vor weitgehend unreguliert, soll heißen, dass die Regierung das Problem zwar erkannt hat, aber nichts dagegen unternehmen kann, da sie "keine Hebel zur Regulierung des Immobilienmarktes hat", sagt Hmayak Hagobyan, Leiter der nationalen Abteilung für Bestandsaufnahme und Marktanalyse. 

Ebenfalls hat die Zahl der Kauf- und Verkaufstransaktionen um etwa 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Preise sind ebenso um 20 Prozent gestiegen.

Ein Bauboom scheint nun sehr wahrscheinlich.

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