Krieg in der Ukraine "verheerende Zeit" - Ukrainer begehen Unabhängigkeitstag

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Von su mit dpa
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Überschattet von neuen russischen Angriffen hat die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag begangen. Sechs Monate nach Kriegsbeginn für UN-Generalsekretär Antonio Guterres ein "trauriger und tragischer Meilenstein".

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Überschattet von neuen russischen Angriffen hat die Ukraine ihren Unabhängigkeitstag begangen. Durch russischen Beschuss auf den Bahnhof von Tschaplyne im Gebiet Dnipropetrowsk wurden nach Angaben den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens 15 Menschen getötet und etwa 50 verletzt.Nach ersten Berichten wurde ein Personenzug getroffen. Die Führung in Kiew meldete zudem russische Raketenangriffe in verschiedenen Regionen. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nur schwer unabhängig überprüfen. Der Krieg dauerte am Mittwoch genau ein halbes Jahr.

Aus Sicherheitsgründen gab es im Land selbst keine großen Paraden, aber die ukrainische Diaspora feierte den Unabhängigkeitstag in Ländern in ganz Europa.

ANTÓNIO GUTERRES

Die Einschätzung des UN-Generalsekretärs während einer Sitzung des **Sicherheitsrates (**United Nations Security Council (UNSC)):

AntónioGuterres, UN-Generalsekretär: 

„Heute ist ein trauriger und tragischer Meilenstein – sechs Monate sind es seit der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar. Während dieser verheerenden Zeit wurden tausende Zivilisten getötet und verletzt, darunter hunderte Kinder … die Welt hat schwere Verletzungen der internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts erlebt, nur Wenige wurden zur Rechenschaft gezogen.“

WOLODYMYR SELENSKYJ

Der ukrainische Präsident hielt per Video-Übertragung eine Rede, in der er Russland beschuldigte, Europa nuklear zu erpressen und den Planeten in den schlimmsten Alptraum zu stürzen.

Wolodymir Selenskyj, ukrainischer Präsident:

„Russland hat die Welt an den Rand einer Strahlenkatastrophe gebracht. Es ist eine Tatsache, dass das russische Militär das Gebiet des größten Kernkraftwerks in Europa, des Kernkraftwerks Saporischschja, in ein Kriegsgebiet verwandelt hat …die Energiekrise für Europa, die Bedrohung durch den großen Hunger, das politische Chaos für afrikanische und asiatische Länder, die Preiskrisen auf der ganzen Welt, ist das nicht zu viel für ein einzelnes Land, dessen Vertreter in Ihren Reihen sitzt ?"

WASSILY NEBENZIA

Für den russischen Botschafter ist die ukrainische Regierung an allem schuld.

Wassily Nebenzia, russischer UN-Botschafter:

„Die Verantwortung dafür trägt das Kiewer Regime, das 2014 durch einen verfassungswidrigen Putsch mit Hilfe einiger westlicher Staaten an die Macht gekommen ist. Von Anfang an haben die neuen Maidan-Behörden das Land stetig in die Katastrophe geführt und den Weg der Russophobie und der Verherrlichung von Nazi-Verbrechern gewählt.“

Russland hält inzwischen rund ein Fünftel des Landes besetzt. Nach Angaben der britischen Regierung sollen mehr als 80.000 russische Soldaten getötet oder verwundet worden oder desertiert sein. Moskau selbst nennt dazu schon länger keine Zahlen mehr. Die Ukraine sprach zuletzt von 9.000 getöteten Soldaten in den eigenen Reihen, Beobachter gehen aber auch hier von höheren Zahlen aus.

Die USA kündigten weitere Waffenhilfe im Wert von drei Milliarden Euro an. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte die Unterstützung. Zusammen mit mehr als 50 anderen Ländern, darunter alle EU-Staaten,  fordertenDeutschland und die USA Moskau auf, den Krieg zu beenden.

Dagegen steht das bittere Fazit von UN-Generalsekretär Guterres: «Trotz Fortschritten an der humanitären Front gibt es keine Anzeichen für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine - und es gibt neue Gebiete für eine potenzielle gefährliche Eskalation».

su mit dpa

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