Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es am Montagmorgen zu schweren Explosionen gekommen. Es habe mehrere Einschläge gegeben, berichtete Bürgermeister Witali Klitschko. In einer ersten Bilanz war von mindestens fünf Getöteten die Rede. Über ein Dutzend Menschen sei verletzt worden.
Bei russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat es nach Angaben städtischer Behörden mindestens fünf Tote und dutzende Verletzte gegeben. Es sei auch ein Kinderspielplatz getroffen worden.
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats Medwedew sprach von einem "ersten Akt" und kündigte weitere Angriffe an. Auch Präsident Putin hatte die massiven Raketenangriff mit Hochpräzisionswaffen auf die ukrainische Infrastruktur zuvor bestätigt. Die Explosion auf Putins Krim-Brücke nannte dieser einen "Terror-Akt".
Die Raketenangriffe gelten als die Reaktion des Kreml auf die Explosion an der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke am Sonntag.
Russland versuche, die Ukraine zu zerstören, erklärt Präsident Wolodymyr Selenskyj über Soziale Medien. Ziel seien in mehreren Städten Menschen gewesen, die gerade unterwegs zur Arbeit gewesen seien. "Leider gibt es Tote und Verletzte", schrieb Selenskyj.
Bürgermeister Witali Klitschko bestätigte via Twitter mehrere Explosionen im Stadtzentrum und rief die Bewohnerinnen und Bewohner der Hauptstadt auf, das Zentrum zu meiden und Schutz zu suchen,
Die ukrainische Abgeordnete Lesia Vasylenko veröffentlichte Bilder, die offenbar einen der Anschläge in der Nähe der Nationalen Universität Kiew zeigen auf Twitter.
Zuvor hatte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, der Ukraine Vergeltung für die Explosionen auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke angedroht.
Der russische Präsident Wladimir Putin machte laut Medienberichten den ukrainischen Geheimdienst SBU verantwortlich, dessen Zentrale im Zentrum von Kiew angesiedelt ist.
Die neuesten Entwicklungen fassen wir im folgenden Liveblog zusammen.
Deutschland liefert 4 neue Luftabwehrsysteme vom Typ IRIS-T
Die Lieferung von vier IRIS-T Luftabwehrsystemen an Kiew, die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht Anfang Oktober versprach, soll in den kommenden Tagen abgewickelt werden. Die neuesten Angriffe zeigten, wie wichtig es sei, dass die hochmodernen IRIS-T-SLM-Abwehrwaffen schnell geliefert würden.
Euronews-Reporterin Natalia Liubchenkova berichtet über das Leid der Menschen in der Ukraine.

"Mykolajiw ist der reine Horror"
Durch den russischen Angriff wurden unzählige Städte und Dörfer in der Süd-Ukraine weitgehend zerstört, viele Menschen zur Flucht gezwungen. Doch die Menschen dort geben nicht auf und versuchen, mit allen verfügbaren Mitteln, die Gegenoffensive der russischen Armee zu unterstützen.Angriffe auf ukrainische Städte mit Shahed-Drohnen aus dem Iran durchgeführt
Die Luftangriffen auf mehrere Städte in der Ukraine wurden nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums mit iranischen Shahed-Drohnen verübt. In den vergangenen Wochen hatte das Land den Westen immer wieder um bessere Luftabwehrsysteme gebeten, um Angriffe der Shahed-136 besser abwehrten zu können.
Putin "verzweifelt" nach Niederlagen in der Ukraine?
Weil er in den letzten Wochen zahlreiche Niederlangen auf dem Schlachtfeld hinnehmen musste, sei der russische Präsident Putin "verzweifelt", so Dmitri Kuleba, der ukrainische Außenminister. Er forderte zudem auf, die Schuld nicht beim Opfer (der Ukraine) zu suchen, denn genau das geschehe wenn man sage, Putin sei durch die jüngste Explosion auf der Krim-Brücke provoziert worden. Russland habe "die Ukraine ständig mit Raketen beschossen, auch bevor die Brücke (explodierte)", so Kuleba.
Warum Putin in letzter Zeit immer weiter unter Druck geriet lesen Sie hier.
Medwedew droht mit weiteren Anschlägen
Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, erklärte bezüglich der russischen Angriffe auf mehrere ukrainische Städte, "der erste Akt wurde vollzogen" - doch es werde weitere Angriffe geben.
Die Ukraine stelle eine "ständige, direkte und eindeutige" Bedrohung für Russland dar und es sei notwendig, "das politische Regime der Ukraine vollständig zu zerschlagen".
Der russische Präsident Putin hatte den Massenangriff auf die Ukraine zuvor zugegeben und erklärt, Russland habe "Energieanlagen, militärische Kommando- und Kommunikationszentren" der Ukraine angegriffen.
Klitschko kündigt Stromsparpläne an
Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, hat Notfallpläne für Stromausfälle angekündigt, nachdem bei russischen Angriffen auch kritische Infrastruktur getroffen wurde. "Die Stromversorgung von Industriekunden und einem Teil der Haushaltskunden in Kiew und der gesamten Region ist teilweise eingeschränkt", schrieb Klitschko auf Telegram.
5 Tote, 47 Verletzte nach Angriffen auf Kiew
In Kiew sind nach Angaben des Staatlichen Katastrophenschutzes 24 Menschen aus verschiedenen Gebäuden in Kiew gerettet worden, 5 Menschen wurden tot geborgen. Die Rettungsarbeiten in der Hauptstadt dauern noch an.
Insgesamt hat Russland an diesem Montag in der gesamten Ukraine mindestens 10 Menschen getötet und 60 weitere verletzt. Nach Angaben der ukrainischen Nationalpolizei handelt es sich um den größten koordinierten Raketenangriff Russlands auf die Ukraine seit der Invasion am 24. Februar 2022.
People singing Ukrainian songs as they hide in the underpass of the Nyvky metro station in Kyiv on the morning of Oct. 10, during the hardest missile attack the city has seen in months.
— The Kyiv Independent (@KyivIndependent) October 10, 2022
📹 Anton Paliuta pic.twitter.com/Ni0XqQWnQ0