Die jüngsten Raketenangriffe auf viele ukrainische Gebiete haben international Entsetzen ausgelöst. UN-Experten sprachen sogar von möglichen Kriegsverbrechen. Doch was denken die Moskauerinnen und Moskauer darüber?
Die schweren russischen Raketenangriffe auf die Ukraine zum Wochenbeginn haben 19 Tote, viele Verletze und immense Schäden an der Energie-Infrastruktur hinterlassen. In Moskau reagieren Russen und Russinnen unterschiedlich auf die weitflächigen Attacken.
Eine junge Frau meint: "Bei diesen Angriffen sind wahrscheinlich Kinder ums Leben gekommen. Aber viele auch auf unserer Seite. Darüber hören wir nichts in eurem Fernsehen."
"Ich stehe voll dahinter"
Ein junger Mann sagt, er dachte eine Zeit lang, dass die russische Führung ihr Wort nicht halten würde, weil sie seit acht Monaten schon verspreche, dass sie entschlossen handeln werde. „Aber sie haben es getan“, stellt er erleichtert fest. Eine junge Frau neben ihm stimmt zu: „Ich stehe voll dahinter“.
Eine ältere Dame sagt: "Dieser Krieg hätte schon längst zu Ende sein müssen. Ohne diese Raketenangriffe würde er vielleicht nie enden", mutmaßt sie.
Auch in der politischen Elite hatten Hardliner - allen voran der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow - die russische Militärführung kritisiert und Konsequenzen aus den Rückschlägen an der Front gefordert. Indirekt hat der russische Staatschef den "Falken" dann recht gegeben.
"Ich sympathisiere mit allen in der Ukraine"
Eine junge Frage sagt, sie sei sehr besorgt. „Das verursacht eine Menge psychischer Probleme. Ich sympathisiere mit allen Ukrainern. Ich möchte, dass das alles so schnell wie möglich aufhört."
Seit der Ankündigung der Teilmobilmachung durch Präsident Wladimir Putin nehmen die Russen den Krieg in der Ukraine stärker wahr. Viele sind besorgt, dass sie eingezogen werden und in der Ukraine kämpfen müssen. Auch wenn die Zustimmung für den Krieg hoch bleibt, nehmen die Aufrufe zu Friedensgesprächen offenbar zu.