Genügend Soldaten? Moskau meldet Ende der Mobilisierung

Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hat am Montag erklärt, dass Moskau seine Quote bei der von Präsident Wladimir Putin angeordneten Mobilmachung erfüllt habe. Bürger, die dieser Tage noch einen Einberufungsbescheid zugestellt bekämen, könnten ihn als hinfällig betrachten.
Auf seiner Webseite hieß es, dass die Einberufungsbüros am Montag um 14.00 Uhr geschlossen - und alle zuvor verteilten Einberufungsbescheide annulliert werden würden. Die Behörden erklärten, dass Freiwillige sich weiter zum Dienst in den russischen Truppen melden könnten.
30 Regionen erfüllen Einberufungsquoten
Außer Moskau haben auch die Behörden in mehr als 30 russischen Regionen erklärt, dass sie ihre Einberufungsquoten erfüllt haben. Wie viele Soldaten aus Moskau und anderen russischen Großstädten, in denen es einen starken Widerstand gegen die Einberufung gegeben hatte, in die Ukraine geschickt wurden, ist nicht bekannt. Auch die Quoten wurden nicht veröffentlicht.
Putin hatte am 21. September eine so genannte Teilmobilisierung von 300.000 Zivilisten angeordnet, Daraufhin hatten Tausende russischer Männer das Land verlassen und sich in benachbarte Länder wie Finnland, Georgien, Kasachstan oder die Mongolei abgesetzt.
In der vergangenen Woche erklärte der russische Präsident, dass etwa 222.000 Russen bereits eingezogen worden seien, von denen 16.000 in Einheiten eingesetzt werden, die an den Kämpfen in der Ukraine beteiligt sind. Er betonte, dass - entgegen aller Gerüchte - keine weiteren Mobilisierungswellen in nächster Zukunft geplant seien.
Exodus nach angekündigter Teilmobilisierung
Die Einberufung hatte in ganz Russland für Kritik gesorgt. So sei das Ganze ein bürokratisches Chaos gewesen. Die Rekruten bekämen keine angemessene Ausbildung, es mangele an Uniformen und Ausrüstung. Angehörige von ethnischen Minderheiten und ethnischer Republiken Russlands beschwerten sich, dass sie von der Einberufung im Gegensatz zu den Großstädten wie Moskau und Sankt Petersburg unverhältnismäßig stark herangezogen würden. Russische Nachrichtenseiten berichteten, dass einige Rekruten nur Wochen nach der Ankündigung der Mobilisierung gestorben seien.