Mehrere peruanische Minister waren zuletzt aus Protest gegen die Polizeigewalt zurückgetreten. Jetzt will Präsidentin Boluarte das Kabinett umbauen.
In einem Andendorf im Süden Perus wird ein 23-jähriger Mann zu Grabe getragen. Er ist eines der 20 Opfer, die seit Beginn des blutigen Konflikts zwischen Perus Sicherheitskräften und den Anhängern von Ex-Präsident Pedro Castillo ums Leben kamen.
Weiter Proteste und Gewalt
Castillo war am 7. Dezember vom Parlament abgesetzt worden, nachdem er versucht hatte, es aufzulösen und so einem Misstrauensvotum zu entgehen. Er sitzt in U-Haft und muss mit bis zu 10 Jahren Gefängnis rechnen. Der Vorwurf: "Rebellion und Verschwörung".
Castillo wurde durch Vizepräsidentin Dina Boluarte ersetzt – sehr zum Unmut der Demonstrierenden, die Castillos sofortige Freilassung und den Rücktritt der Interimschefin fordern. Um die wütende Menge zu beruhigen, will Boluarte die Wahlen von 2026 auf 2023 vorverlegen. Ein entsprechender Vorschlag wurde aber vom Kongress abgelehnt. Am Dienstag soll noch einmal abgestimmt werden.
Boluarte will neuen Regierungschef ernennen
In seinem Sonntagsgebet zeigte sich Papst Franziskus sehr besorgt und forderte ein Ende der Gewalt im sehr katholisch geprägten Peru. Mehrere Minister der Regierung in Lima sind inzwischen zurückgetreten – aus Protest gegen die Polizeigewalt. Präsidentin Boluarte kündigte nun eine Kabinettsumbildung an. Sie will auch einen neuen Ministerpräsidenten ernennen.