Beim US-Thinktank ISW gibt es Zweifel, dass Russland in den kommenden Monaten - auch mit Hilfe von Belarus - in der Ukraine noch großangelegte Offensiven starten kann.
Starke Explosionen haben Kiew an diesem Montag erschüttert, die Stadt wurde offiziellen Angaben zufolge von einer Reihe russischer Drohnen getroffen. Die aus dem Iran stammenden Shahed-Drohnen sollen von der Ostküste des Asowschen Meeres abgefeuert worden sein.
.Die ukrainische Luftwaffe schoss nach eigenen Angaben 30 der 35 von Russland eingesetzten Shahed-Drohnen ab.
Ein Vertreter des ukrainischen Militär-Nachrichtendienstes erklärte, das russische Militär habe eine neue Lieferung von Drohnen aus iranischer Produktion erhalten und über ballistische Raketensysteme aus dem Iran werde verhandelt.
Trotz Hilfe aus Belarus: Russlands Armee nicht überschätzen
Der ThinkTank ISW sagt: Die russische Militärführung führe eine Kampagne durch, um sich als Teil eines effektiven Kriegsapparats zu präsentieren und so dem russischen Versagen in der Ukraine etwas entgegenzustellen. Auch Wladimir Putins Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko ist wahrscheinlich Teil dieser Bemühungen, per Kommunikation einen neue Phase des Krieges einzuleiten.
Experten des ISW meinen, selbst wenn Russlands Armee durch Elemente der belarussischen Streitkräfte verstärkt wird, erscheinen großangelegte Offensiven in den nächsten Monaten wenig wahrscheinlich.
Das belarussische Verteidigungsministerium teilte im Oktober mit, dass 9.000 russische Soldaten im Rahmen einer "regionalen Gruppierung" zum Schutz der Grenzen in das Land verlegt wurden.
Diese russischen Truppen sollten taktische Übungen für Bataillone durchführen, berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium.
Putin könnte laut ISW im Laufe dieses Winters erneut groß angelegte Offensivoperationen anordnen, aber es sei wichtig, die Fähigkeiten der russischen oder der russisch-belarussischen Streitkräfte, nicht zu überschätzen.