Kosovo: Serbien kündigt Rückbau von Straßensperren an

Serbische Strassensperre aus mit Steinen beladenen Lastwagen auf einer Straße im nördlichen, serbisch dominierten Teil der ethnisch geteilten Stadt Mitrovica
Serbische Strassensperre aus mit Steinen beladenen Lastwagen auf einer Straße im nördlichen, serbisch dominierten Teil der ethnisch geteilten Stadt Mitrovica Copyright Bojan Slavkovic/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Von Alexei Doval
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Serbien hat den Rückbau von Straßensperren angekündigt, die Kosovo-Serben im nördlichen Kosovo errichtet haben. Am vorläufigen Höhepunkt der Spannungen hatte Serbien seine grenznahen Truppen in Kampfbereitschaft versetzt.

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Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat die Entfernung von Barrikaden und Straßensperren im nördlichen Teil des Kosovo angekündigt. Nach 19 Tagen Blockade einigte man auf einen Kompromiss und die Entschärfung der Situation. Am vorläufigen Höhepunkt der Spannungen hatte Serbien seine grenznahen Truppen in Kampfbereitschaft versetzt.

Rückbau der Strassensperren innerhalb von 48 Stunden angekündigt

Der serbische Präsiden Aleksandar Vucic sagte auf einer Pressekonferenz: "Das ist kein einfacher Prozess und kann nicht in zwei Stunden erledigt werden, so wie manche sich das vorstellen. Doch innerhalb von ein bis zwei Tagen werden die Barrikaden beseitigt sein. Aber das Misstrauen wird nicht beseitigt. Die, die mit der Existenz der Serben im Kosovo spielen, müssen wissen, dass wir das nicht zulassen, und so, wie wir es jetzt nicht zulassen, werden wir es auch in Zukunft nicht zulassen."

Das Verbot serbischer Nummernschilder durch die kosovarische Regierung hatte zu den jüngsten Spannungen geführt. Ein ehemaliger kosovo-serbischer Polizist, dessen Verhaftung eine schwere Krise zwischen Serbien und dem Kosovo ausgelöst hatte und international Aufsehen erregte, wurde aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt.

Pro-russische Haltung Serbiens verkompliziert die Lage

Die Regierung des Kosovo macht Belgrad für die jüngsten Spannungen verantwortlich und offenbar steckt auch Serbiens pro-russische Haltung hinter der aktuellen Eskalation.

Laut Medienberichten stiften russische Wagner-Söldner an der Grenze zwischen Serbien und Kosovo Unruhe und bepöbeln Kosovo-Albaner. 

Die Wagner-Truppe des Putin-Vertrauten Jewgeni Prigoschin kämpft nicht nur im Krieg in der Ukraine, sondern versucht - auch über Social Media - Russlands internationalen Einfluss auszubauen.

Internationale Vermittlungsversuche sind vor allem an Serbiens Weigerung gescheitert, Kosovo - das 2008 seine Unabhängigkeit erklärt hatte - als eigenständig anzuerkennen. Die pro-russische Haltung der serbischen Regierung macht die Lage jetzt noch komplizierter.

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