Angriff auf Wohnblock in Dnipro: Schweden spricht von Kriegsverbrechen

Helfer versuchen auch 48 Stunden nach dem Angriff, Opfer zu bergen.
Helfer versuchen auch 48 Stunden nach dem Angriff, Opfer zu bergen. Copyright Evgeniy Maloletka/AP Photo
Von Euronews mit AP/AFP/DPA
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Moskau weist jegliche Verantwortung von sich. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, Russlands Streitkräfte griffen nur militärische Ziele an, die "offensichtlich oder getarnt" seien.

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Nach dem verheerenden russischen Angriff auf ein Wohnhaus in der zentralukrainischen Großstadt Dnipro steigt die Zahl der Todesopfer weiter. Mehr als 40 Leichen wurden bereits aus den Trümmern geborgen, darunter drei Kinder, 30 Menschen werden immer noch vermisst.

Sie alle befanden sich in dem Gebäude, das am vergangenen Samstag von einer russischen Rakete getroffen wurde. Einer der schlimmsten Angriffe seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine.

Blumen und Plüschtiere zum Gedenken an die Opfer

48 Stunden danach sind Kräne im Einsatz, um Rettungskräfte in die verwüsteten und ansonsten unzugänglichen Wohnungen zu bringen oder Betonteile zu entfernen.

Am Ort der Verwüstung legten Menschen Blumen und Stofftiere zum Gedenken an die Opfer nieder. Andere Einwohner:innen von Dnipro spendeten Kleidung oder Decken an einer von humanitären Helfern eingerichteten Sammelstelle.

"Vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten sind Kriegsverbrechen"

Der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson, dessen Land gerade EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat, sagte, unschuldige Zivilisten, darunter auch Kinder, hätten bei diesem schrecklichen Angriff ihr Leben verloren oder seien verwundet worden. Vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen. Diejenigen, die dafür verantwortlich sein würden zur Rechenschaft gezogen.

Kreml: Nur militärische Ziele, "offensichtliche oder getarnte"

Moskau weist jegliche Verantwortung von sich und behauptet stattdessen, die ukrainische Luftabwehr sei für den Angriff verantwortlich. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, Russlands Streitkräfte griffen keine Wohngebäude oder Objekte der sozialen Infrastruktur an. Man treffe militärische Ziele, die "offensichtlich oder getarnt" seien.

Während Kiew ungeduldig auf die Lieferung neuer westlicher Panzer und anderes Kriegsgerät wartet, veröffentlichten Separatisten Aufnahmen von den Ruinen in der Stadt Soledar. Sowohl Moskau als auch die Söldnertruppe Wagner behaupten, die Stadt im Gebiet Donezk eingenommen zu haben. Die Ukraine ihrerseits versichert, dass in den Straßen weiter gekämpft wird.

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