Georgien: Haus- und Mietpreise explodieren wegen Migration

Die historische Altstadt von Tiflis, Georgien
Die historische Altstadt von Tiflis, Georgien Copyright Alexander Zemlianichenko/Copyright 2017 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews Georgien
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Der Zustrom russischer Migranten, die vor der Wehrpflicht flüchten, hat zu enormen Preissteigerungen bei Mieten und Hauspreisen in Georgien geführt.

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Die Hauspreise in Georgien sind in die Höhe geschossen, ebenso wie die Mieten. Insbesondere in der Haupstadt Tiflis sind sie teurer als je zuvor.

Eine gute Nachricht für die örtlichen Immobilienmakler?

Viele von ihnen berichten, dass der Preisanstieg durch den Zustrom russischer Emigranten verursacht wird, die vor der Wehrpflicht in ihrem Heimatland hierhin geflohen sind.

Die Russen sind offenbar bereit, mehr zu zahlen. Keine gute Nachricht für viele Menschen hier.

Nika Kavtaradze, ein Student, erläutert gegenüber Euronews:

"Ich bin Student, vor dem Krieg haben ich und mein Mitbewohner 160 Dollar bezahlt, nachdem die Russen kamen, stieg der Preis auf 400 Dollar. Jetzt helfen uns die Eltern, weil wir es uns sonst nicht mehr leisten können."

Makler erklären, dass in der Innenstadt von Tiflis die Nachfrage seitens russischer Bürger so hoch ist, das sie dass Angebot an Wohnungen deutlich übersteigt.

Eine von ihnen ist Natia Kikolischwili:

"Letztes Jahr lag der Preis für diese Wohnung bei 800 USD, jetzt liegt er bei 1500 USD. Der Zustrom von Migranten hat alles auf den Kopf gestellt. Die Preise haben sich völlig verändert. Zu Beginn dieses Prozesses waren die Preise so, wie sie der Eigentümer verlangte, und das ist auch heute noch so".

Den neuesten Daten zufolge stiegen die Immobilienpreise in Georgien im Jahr 2022 um 14,3 Prozent. Aber diese Zahl schwankt täglich.

Investmentgesellschaften schätzen, dass das Mieten oder Kaufen von Immobilien im Jahr 2023 noch teurer werden wird als im Jahr 2022.

Irina Kvakhadze, Senior Researcher bei TBC Capital, erklärt:

"Wir denken, dass das Wachstum bei den Mieten nicht so groß sein wird wie im Vorjahr, aber wir erwarten trotzdem, dass die Mietpreise weiter steigen werden. Gleichzeitig glauben wir, dass die Verkaufspreise um etwa 18 Prozent steigen werden."

Derzeit wird der Immobilienmarkt in Georgien also weitgehend durch den Zustrom von Wehrpflichtflüchtlingen aus Russland bestimmt.

Marktanalysten gehen zwar davon aus, dass die Preise ab 2024 wieder sinken werden, aber die Instabilität der Region macht Vorhersagen schwierig.

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