23 Jahre vergewaltigt: Überlebende häuslicher Gewalt melden sich in Spanien zu Wort

Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen
Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen Copyright Bernat Armangue/AP
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Von Euronews
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Nur wenige Opfer in Spanien melden sich zu Wort. Die Stiftung Ana Bella bietet ihnen Gehör. Der Schutzbedarf ist enorm. 75.000 Frauen bräuchten besonderen Schutz, es gebe aber nur Mittel für 3.500 Überwachungsgeräte vorhanden, sagt die Gründerin der NGO.

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Macarena Garcia Perez wurde am Tag vor ihrer Hochzeit zum ersten Mal vergewaltigt. Der Missbrauch durch ihren Ex-Mann sollte 23 Jahre andauern.

"Physische, psychologische, wirtschaftliche, sexuelle und soziale Aggressionen ... alles. Psychologische Aggression ist das Schlimmste. Erstens, weil man es nicht beweisen kann. Zweitens, weil es viel Kraft erfordert, all diese Traumata zu überwinden".

Nur wenige Opfer in Spanien folgen dem Beispiel von Macarena und melden sich zu Wort. Die Stiftung Ana Bella bietet ihnen Gehör. Der Schutzbedarf ist enorm, sagt die Gründerin Ana Bella Estévez.

"Es gibt etwa 75.000 Frauen, die besonderen Schutz durch ein elektronisches Überwachungssystem benötigen. Aber es gibt nur genügend Mittel, um 3.500 mit Überwachungsgeräten auszustatten. Wie ist das möglich?

Wenn es sich nicht um anonyme Frauen, sondern um Fußballspielerinnen der ersten Liga handelte, wären spezielle Polizeikräfte auf den Straßen, um sie zu verteidigen und zu schützen."

In Spanien gibt es zahlreiche Initiativen zur Förderung von Frauen, die unter Aggression leiden. Die NGO Las Desemparadas organisiert Workshops und Selbstverteidigungskurse. Alles, was das Selbstbewusstsein von Frauen fördert, erklärt Rosa María Nùnez Casado. Sie ist selbst Opfer häuslicher Gewalt und jederzeit zur Hilfe für andere Frauen bereit. 

"Ich wurde nachts um 3 Uhr von einer Kollegin mit einer Panikattacke aufgeweckt, die am nächsten Tag eine Verhandlung mit ihrem Aggressor hatte. Es ging ihr sehr schlecht. Sie hatte Ängste, Angstzustände, Schweißausbrüche."

Überlebende häuslicher Gewalt fordern mehr öffentliche Investitionen in Schutzräume. Und mehr Mittel für finanzielle, gesundheitliche und psychologische Unterstützung.

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