Live im TV: Aktivist klebt am Moderatorenpult und stört Wahldebatte

Die Hand klebte am Pult, Moderator Jérémy Seydoux war entsetzt.
Die Hand klebte am Pult, Moderator Jérémy Seydoux war entsetzt. Copyright EBU/LÉMAN BLEU TV
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Von Euronews mit EBU
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Dem Aktivisten gelang es, sich an das Pult des TV-Moderators zu kleben. Moderator Jérémy Seydoux beschimpfte den Störer, er nehme eine demokratische Sendung als Geisel.

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Zu einer ungewöhnlichen Störaktion kam es bei einer Wahldebatte im Schweizer Fernsehen: Ein Aktivist der Klimagruppe Extinction Rebellion klebte sich kurzerhand auf dem Pult des Moderators Jeremy Seydoux fest.

"Oh là là, das ist eine Schande! Sie nehmen eine demokratische Sendung als Geisel!"

Letzterer versuchte vergeblich, die Sendung fortzusetzen und beschimpfte den Störer aufs Heftigste. Er nehme eine demokratische Sendung als Geisel. 

Es sei eine Schande und beschämend. Er erteile ihm nicht das Wort. "Nein, Monsieur, Sie werden sich nicht auf das Pult kleben. Das ist nicht wahr!", rief er mit erhobenem Zeigefinger, während die Zuschauer buhten.

Der Aktivist, der ein T-Shirt mit der Aufschrift "Agir ensemble" "gemeinsam handeln" trug, rief Slogans in das Mikrofon, bevor es Technikern gelang, ihn abzulösen und abzuführen.

Der Vorfall war damit noch nicht beendet. Der Aktivist kauerte sich neben dem Podest zu Boden, bevor ihn zwei Polizisten wegtragen konnten.

Bei der Live-Debatte in einer Fußgängerzone ging es sich um die 2. Runde der Gemeinderatswahl im Kanton Genf.

"Ich hätte ihm meinen Platz kurz überlassen"

Studiogast Nathalie Fontanet,  (FDP) die Kandidatin mit dem besten Wahlergebnis, sagte in einer ersten Reaktion. "Ich denke, dass es sicherlich eine Botschaft zu übermitteln gab. Aber das Mittel ist nicht das richtige. Wenn dieser Herr mich gebeten hätte, ihm meinen Platz kurz zu überlassen, hätte ich ihn ihm gegeben, damit man zumindest hören kann, was er zu sagen hatte", versicherte sie.

Seydoux sprach von "einer ziemlich gewalttätigen Praxis", von einem Aktivisten, der "mit Kraft eindringt", um sich festzukleben. "Praktiken, die ich persönlich verurteile".

Extinction Rébellion hat die Aktion in Genf bislang nicht für sich beansprucht.

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