Proteste in Berlin: Letzte Generation blockiert Berufsverkehr

Polizisten beim Einsatz in Berlin
Polizisten beim Einsatz in Berlin Copyright Markus Schreiber/AP Photo
Von Euronews mit dpa
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Die Klimagruppe Letzte Generation hat am Montag mit mehreren Blockaden den Verkehr in Berlin behindert.

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In Berlin hat die Klimagruppe Letzte Generation mit mehreren Blockaden den Berufsverkehr behindert. Nach Polizeiangaben gab es an bis zu 36 Orten im Stadtgebiet Proteste, an denen Klimaaktivist:innen auf der Straße standen, dort festgeklebt waren oder Transparente hielten.

Auf der A100 wurde der Verkehr zeitweise lahmgelegt. Autofahrerinnen und Autofahrer standen zwischen Dreieck Charlottenburg und Kreuz Schöneberg bis zu zwei Stunden im Stau, wie die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) bei Twitter mitteilte.

In mindestens einem Fall musste ein Asphaltblock mit der festgeklebten Hand eines Aktivisten herausgestemmt werden. Der Mann hatte einen besonderen Klebstoff benutzt.

Diskussion über mögliche Behinderung von Rettungswagen

Durch die Staus wurden laut Feuerwehr auch zahlreiche Rettungswagen behindert. Wie der rbb berichtete, seien mehrere Einsätze abgebrochen worden und hätten neu beschickt werden müssen. Das habe zu Verzögerungen der Einsätze geführt. Konkrete Zahlen dazu habe die Feuerwehr zunächst nicht genannt. Über mögliche negative Auswirkungen für die Patienten gebe es noch keine Informationen. Die Auswertung sei noch nicht abgeschlossen, so der Sprecher.

Die Innenverwaltung hatte dem rbb gesagt, dass die Möglichkeit bestehe, dass die Klimaproteste eine Mitschuld an Einsatzbehinderungen hätten. Bis zum frühen Vormittag habe es 15 gemeldete Behinderungen gegeben, bei sieben davon seien Fahrzeuge auf dem Weg zu einem Notfallort gewesen. In mindestens einem Fall habe ein zusätzliches Fahrzeug alarmiert werden müssen, so der Sprecher weiter, dieses traf demnach 33 Minuten nach Eingang des Notrufs ein.

Die Klima-Aktivisten widersprachen zumindest in einem Fall: Ein auf Fotos abgebildeter Rettungswagen auf der Autobahn habe dort nicht im Stau gestanden, sondern sei extra für die Menschen der "Letzten Generation" dort gewesen, so die Gruppe auf Twitter.

Zunächst kein Ende der Aktionen angekündigt

Die Feuerwehr schrieb auf Twitter, dass der Rettungswagen, der in vielen Videos auf der A100 zu sehen sei, sich auf dem Weg zu einem medizinischen Notfall befunden habe.

Die Klimagruppe hatte angekündigt, ab diesem Montag die deutsche Hauptstadt lahmlegen zu wollen. Man nehme nicht mehr hin, "dass diese Regierung sich nicht an unsere Verfassung hält", und man nehme nicht länger hin, "dass die Regierung keinen Plan hat, wie die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen" gestoppt werden könne. "Wir leisten jetzt Widerstand", teilte sie mit.

Die Aktionen sind nicht befristet. Sie sollen erst enden, wenn Forderungen erfüllt sind. Die Gruppe beklagt fehlenden Klimaschutz und verlangt die Einsetzung eines Gesellschaftsrats mit gelosten Mitgliedern. Sie fordert von der Politik einen Plan zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels, mit dem die schlimmsten Folgen der Erderwärmung verhindert werden sollen.

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