#TheCube: "Doppelgänger" - gefälschte Medienseiten im Netz enttarnt

TheCube Redakteurin Sophia Khatsenkova
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Von Sophia Khatsenkova
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Eine groß angelegte Desinformationskampagne läuft schon länger in Frankreich und Deutschalnd, gegen Medien und Ministerien, die angeblich von Russland durchgeführt wird.

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Ihre Ziele: mehrere große französische Tageszeitungen wie Le Parisien, 20 Minutes, Le Monde und Le Figaro. Die Kampagne begann im vergangenen Jahr und richtete sich auch gegen deutsche Medien wie FAZ, Der Spiegel, Bild und Die Welt.

Auf den ersten Blick sehen die gefälschten Websites den echten täuschend ähnlich. Aber wenn man genauer hinsieht, entpuppen sie sich als Fälschung, die Teil einer großen Desinformationskampagne ist. Die echte URL der Website des Le Parisien zum Beispiel heißt leparisien.fr, die gefälschte heißt leparisien.ltd. 

Die Doppelgänger-Kampagne

Die Hacker ahmen Artikel und das Layout echter Nachrichten-Websites nach, um die Nutzer sozialer Medien zu verwirren. Die tun sie so gründlich, dass sie auch Links zu echten Artikeln von diesen Medien-Websites einfügen. 

Diese Technik wird Typosquatting.) genannt.

Den französischen Behörden zufolge verbreiten diese Nachahmer-Websites pro-russische Inhalte. Zum Beispiel ein gefälschter Artikel, der Le Monde zugeschrieben wird: Der Titel lautet: "Französischer Minister unterstützt die Ermordung russischer Soldaten in der Ukraine". Schon der Titel ist sehr parteiisch und kremlfreundlich.

Normalerweise werden auf diesen gefälschten Websites seit Russlands Einmarsch in der Ukraine immer dieselben Propagandanarrative wiederholt. 

Dazu gehören die Unwirksamkeit von Sanktionen gegen Russland, angebliche Russophobie im Westen oder die negativen Auswirkungen der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge in Europa.

Aber nicht nur Medien, sondern sogar die Website des französischen Außenministeriums wurde mit einer gefälschten Ankündigung kopiert, dass eine Steuer auf "jede monetäre Transaktion" zur Finanzierung der militärischen Unterstützung der Ukraine" eingeführt wurde. 

Trotz der Schließung der vom Kreml unterstützten Medien wie Russia Today und Sputnik wird weiter russische Desinformation über andere, eben auch gefälschte Kanäle verbreitet. Diese Artikel werden dann in den sozialen Medien verbreitet, um ihnen Reichweite zu verschaffen. 

Nach Angaben der französischen Regierung war diese groß angelegte Desinformationskampagne aber bisher weitgehend erfolglos dabei,  Klicks und Aufmerksamkeit zu generieren.

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