Syrien: Viele Tote und Verletzte bei Angriff auf Markt in Idlib

Archiv - Rettungskräfte tragen einen Verwundeten bei einem Luftangriff durch Kampfjets des syrischen Regimes auf die Stadt Idllib in 2020
Archiv - Rettungskräfte tragen einen Verwundeten bei einem Luftangriff durch Kampfjets des syrischen Regimes auf die Stadt Idllib in 2020 Copyright AP Photo
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Von Euronews mit AP, dpa, AFP
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Der Nordwesten Syriens wird von Rebellengruppen kontrolliert. Dort kommt es immer wieder zu Luftangriffen durch das syrische Assad-Regime und seinen engsten Verbündeten Russland.

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Bei einem Luftangriff auf einen belebten Gemüsemarkt im Nordwesten Syriens sind nach Angaben von Aktivisten und Rettungskräften mindestens neun Menschen getötet worden.

Laut der oppositionellen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien wurde der Angriff auf die Stadt Dschisr Al-Schugur in der Provinz Idlib von russischen Kampfjets ausgeführt. Laut der Beobachtungsstelle seien vier weitere Menschen bei einem zweiten Luftangriff auf die Stadt Idlib getötet worden.

Unter den Toten beim Angriff auf den Markt seien auch Kinder.

Die Zivilschutzorganisation der Opposition im Nordwesten Syriens, die auch als "Weißhelme" bekannt ist, erklärte, dass bei dem Luftangriff auf den Markt mehr als 30 Menschen verwundet wurden.

Bauern brachten die Verwundeten in blutverschmierten Gemüsewagen ins Krankenhaus. Aktivisten riefen dringend zu Blutspenden auf.

Der Nordwesten Syriens nahe der türkischen Grenze wird von Rebellengruppen kontrolliert: Zum Teil von Haiʾat Tahrir asch-Scham, einer als extremistisch-islamistisch geltenden Miliz, sowie von anderen Gruppierungen, die von der Türkei unterstützt werden.

Zum dem Angriff, der am Sonntag stattfand, haben sich zunächst weder Damaskus noch Moskau geäußert. Die Regime-nahe syrische Zeitung Al-Watan berichtete, der Beschuss habe Aufständische und ein Waffendepot getroffen. Die Zeitung berief sich auf nicht näher genannte Quellen im Sicherheitsapparat.

Erst am Sonntagabend teilte das syrische Verteidigungsministerium in einer Presseerklärung mit, die Luftschläge seien eine "Reaktion" auf Angriffe von "terroristischen Gruppierungen, die in den letzten Tagen auf Hama und Latakia ausgeübt worden seien". 

Laut dem Ministerium seien die Luftangriffe in "Zusammenarbeit mit der russischen Luftwaffe" ausgeführt worden.

Russland ist zusammen mit dem Iran der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad.

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