Brüsseler Geberkonfernz sagt Syriens Rebellen und Nachbarländern Beihilfe in Milliardenhöhe zu

Die Teilnehmer:innen der 7. Brüsseler Konferenz zur Unterstützung der Zukunft Syriens und der Region, Brüssel, 15. Juni 2023.
Die Teilnehmer:innen der 7. Brüsseler Konferenz zur Unterstützung der Zukunft Syriens und der Region, Brüssel, 15. Juni 2023. Copyright AP Photo Geert Vanden Wijngaert
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Von Isabel Marques da Silva
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Gemeinsam mit angekündigten Krediten internationaler Finanzinstitutionen wird die von der UNO geforderte Summe von 11 Milliarden Dollar erreicht.

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Zum Abschluss der "Siebten Brüsseler Konferenz zur Unterstützung der Zukunft Syriens und der Region" haben die Geber am Donnerstag insgesamt 5,6 Milliarden Euro an Beihilfen zugesagt.

Mit dem Geld sollen 15 Millionen Menschen im kriegsgeplagten Syrien sowie die Nachbarländer unterstützt werden, die syrische Flüchtlinge aufnehmen und selbst in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage sind.

Wie die Europäische Kommission am Donnerstagabend mitteilte, werden weitere rund 4 Milliarden Euro, hauptsächlich von internationalen Finanzinstitutionen, als Kredite zur Verfügung gestellt. Damit kommt man praktisch auf die 11 Milliarden Dollar, die von der UNO für humanitäre und Entwicklungshilfe gefordert werden.

Die stellvertretende UN-Generalsekretärin Ulrika Modéer nahm an der Konferenz teil und erklärte gegenüber Euronews>

"Dies ist eine Krise, die natürlich die betroffenen Menschen betrifft, aber auch alle Nachbarländer und den Rest der Welt. (...) Wir müssen die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaften stärken, die Grundversorgung sichern und die lokale Wirtschaft in einer Weise unterstützen, die es den Menschen ermöglicht, ihre Handlungsfähigkeit zu bewahren"

Das Erdbeben, das die Türkei und Syrien im vergangenen Februar erschütterte, hat die Krise verschärft, die Hilfsorganisationen vor Ort sind überfordert.

Euronews sprach mit VIOLET, einer Organisation, die in den von Rebellen kontrollierten Gebieten im Nordwesten des Landes tätig ist und mit 1200 Freiwilligen versucht, jungen Menschen und Frauen zu helfen.

Die NRO betreibt auch zwei Entbindungsstationen und zwei Krankenhäuser für die medizinische Grundversorgung in Idlip und Aleppo.

Ihr Geschäftsführer Hisham Dirani sagte uns:

 "Wir brauchen flexible Finanzmittel, die wir bei Katastrophen sofort mobilisieren und einsetzen können. Wir müssen unsere Kapazitäten für die Notfallhilfe aufrechterhalten. Die prekäre Sicherheitslage, wie unerwartete Militäroperationen, ist etwas, das das Leben immer schwieriger macht, und wir müssen eine Menge Maßnahmen ergreifen."

Von den 6,8 Millionen Syrern, die das Land verlassen haben, sind etwa 5 Millionen nicht weit von ihrer Heimat entfernt.

Die Türkei hat mehr als 3 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, der Rest verteilt sich hauptsächlich auf den Libanon, Jordanien, Irak und Ägypten.

Doch die Staats- und Regierungschefs dieser Länder sprechen immer häufiger davon, die Flüchtlinge wieder nach Hause zu schicken.

Ein Argument ist, dass es keine Aussicht auf eine tragfähige politische Alternative zum Regime in Damaskus gibt.

Vor allem, seit die Arabische Liga im Mai letzten Jahres Präsident Assad wieder aufgenommen hat, nachdem sie ihn zu Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 ausgeschlossen hatte.

Wenn die Nachbarländer Syriens ihren Worten Taten folgen lassen und mit der Rückführung der Flüchtlinge beginnen, die sie seit über einem Jahrzehnt beherbergen, könnten sich die Migrationsströme verändern. Anstatt nach Hause zurückzukehren, könnten die Flüchtlinge eine andere sichere Bleibe suchen, und da ist Europa ein wahrscheinliches Ziel.

Journalist • Andreas Rogal

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