Während Spanien unter der zweiten Hitzewelle des Sommers ächzt, lieferten sich die beiden Hauptbewerber auf das Amt des Regierungschefs in einem Fernsehduell eine hitzige Debatte.
Während Spanien unter der zweiten Hitzewelle des Sommers ächzt, lieferten sich die beiden Hauptbewerber auf das Amt des Regierungschefs in einem Fernsehduell eine hitzige Debatte. Am 23. Juli finden vorgezogen Parlamentswahlen statt.
Ministerpräsident Pedro Sánchez und der konservative Politiker Alberto Nuñez Feijóo bezeichneten sich gegenseitig als Lügner und machten kaum Vorschläge für die Zukunft.
Sánchez musste zu den Fehlern seiner Regierung Stellung nehmen. "Ich sage dem spanischen Volk, dass ich nicht perfekt bin. Ich strebe auch keine Perfektion an", so Sánchez.
"Ich habe Fehler gemacht, ich hatte ein sehr schwieriges Mandat. Wir waren mit einer Pandemie und sind jetzt mit einem Krieg vor den Toren Europas konfrontiert. Aber wissen Sie, Herr Feijoo, ich bin ein sauberer Politiker", sagte er an seinen Kontrahenten gerichtet.
Der Konservative Alberto Núñez Feijóo, der Umfragen zufolge nur mit Unterstützung der Ultrarechten regieren könnte, kritisierte Differenzen und Chaos in der linken Regierungskoalition von Sanchez.
"Ich würde nicht Selenskjy sagen, dass ich ihm militärisch helfen werde, während ein Teil meiner Koalition die Militärausgaben reduzieren und mit Putin flirten will. Das würde ich nicht tun", so Feijóo.
"Ich bin ein vorausschauender Politiker, ich bin ein europäischer, pro-atlantischer und verfassungstreuer Politiker." Welchen Teil des extremen und verfassungswidrigen Programms von Vox er auf keinen Fall akzeptieren würde, blieb unbeantwortet. Genauso wie viele andere Fragen.
Wer die einzige öffentliche Fernsehdebate vor der Wahl gewonnen hat, darüber sind die Analysten unseins. Sánchez habe Chancen vergeben und nicht wirklich gegen Feijóo punkten können, schrieb die spanische Zeitung "El País".
"Ein zunehmend defensiver Sánchez" hätte sich mit "einer Art lärmendem Boxkampf statt dem Austausch von Ideen" begüngt, so die Zeitung. "Der Ukraine-Krieg kam nur am Rande vor, die großen Themen Energiepolitik und Klimanotstand gar nicht."