106 Tote nach den Feuern auf Hawaii und es wächst die Wut

Zerstörung nach den Bränden auf Hawaii
Zerstörung nach den Bränden auf Hawaii Copyright Rick Bowmer/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, dpa
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Nach den Bränden auf Hawaii ist die Zahl der Toten auf 106 gestiegen. Viele Menschen fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen. Die Hilfe ist nur schleppend angelaufen.

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Nach den verheerenden Feuern auf Hawaii vor mehr als einer Woche wird die offizielle Zahl der Todesopfer an diesem Mittwoch mit 106 angegeben. Weil fast alle Leichen stark verhkohlt sind, gibt es Probleme bei der Identifizierung der Opfer.

Die Waldbrände sind die tödlichsten in den USA seit mehr als einem Jahrhundert. Die Ursache wird noch untersucht. Selbst dort, wo die Feuer weniger stark wüten, haben die Behörden davor gewarnt, dass giftige Nebenprodukte zurückbleiben könnten, auch im Trinkwasser, nachdem die Flammen giftige Dämpfe ausgestoßen haben.

Geduld bei der Identifizierung der Opfer

Das US-Gesundheitsministerium hat ein Team von Gerichtsmedizinern, Pathologen sowie Untersuchungstische und Röntgengeräte geschickt, um die Opfer zu identifizieren, erklärte ein Behördensprecher. Er sagte aber auch, dass vor allem Geduld gefragt sei.

In einer Erklärung des Landkreises heißt es, dass die Bewohner von Lahaina, Robert Dyckman (74) und Buddy Jantoc (79), unter den Toten sind. Weitere drei Opfer wurden identifiziert, schrieb der Bezirk, und ihre Namen werden veröffentlicht, sobald der Bezirk ihre nächsten Angehörigen ermittelt hat.

"They don't give a sht about us"

Unter den von den Bränden betroffenen Menschen auf Hawaii macht sich auch Wut breit, denn die Hilfe ist nur sehr schleppend angelaufen. "Wir sind ihnen einfach egal. They don’t give a sh*t about us," sagt Alika Peneku, die in der am stärksten von dem Feuerdrama betroffenen Stadt Lahaina lebt, gegenüber CNN. Der Aloha-Spirit auf Hawaii wird auf eine Harte Probe gestellt. Einige klagen, die Zerstörung sei viel schlimmer als zunächst angenommen. Der Strom war am Wochenende noch nicht wiederhergestellt.

Doch andere Bewohner und Bewohnerinnen haben Crowdfunding-Kampagnen in den sozialen Medien gestartet, um Familien, die alles verloren haben, schnell und unbürokratisch zu helfen.

Umgestürzte Strommasten als mögliche Brandursache

Die Ursache für die Katastrophe wird noch untersucht. Ein Handyvideo deutet darauf hin, dass die Brände von einer heruntergestürzten Stromleitung ausgelöst worden sein könnten. Shane Treu, ein Augenzeuge, berichtet: "Ich hörte einen Knall von der anderen Straßenseite. Es hörte sich elektrisch an, von etwas, das in den Boden eintritt. Ich sah genau dort eine Stromleitung und kurz darauf landete sie einfach auf dem Boden, direkt im trockenen Gras, es gab Funken und dann ein Feuer."

Der örtliche Stromversorger steht in der Kritik, weil er vor den Bränden den Strom nicht abstellte - trotz Warnungen vor starkem Wind und ersten umgestürzten Strommasten. Das Unternehmen wollte diese Vorwürfe Medienberichten zufolge nicht kommentieren, verwies aber darauf, dass eine Stromabschaltung auch dazu führen könne, dass die für die Löscharbeiten nötigen Wasserpumpen ausfielen.

Die "Washington Post" berichtete, auf Videos einer Kamera eines Vogelschutzzentrums sei augenscheinlich zu sehen, wie ein Baum auf eine Stromleitung stürzt. Dann sei ein heller Blitz zu sehen und wenig später habe der Wald in Flammen gestanden.

Weitere Quellen • CNN, Washington Post

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