Kuss-Skandal: Rubiales zur Befragung im Gericht in Madrid

Der als Präsident des spanischen Fußball-Verbandes zurückgetretene Luis Rubiales (r.)
Der als Präsident des spanischen Fußball-Verbandes zurückgetretene Luis Rubiales (r.) Copyright AP / Manu Fernandez
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Von Euronews mit dpa
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Der Ex-Präsident des spanischen Fußball-Verbandes Luis Rubiales ist am Staatsgerichtshof in Madrid eingetroffen. Nun wird entschieden, ob der 46-Jährige angeklagt wird. Spaniens Fußball-Weltmeisterinnen wollen derweil weiter streiken.

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Nach seinem Rücktritt als Präsident des spanischen Fußball-Verbandes RFEF im Zusammenhang mit dem Kuss-Skandal ist Luis Rubiales am Freitag erstmals zur Befragung durch einen Untersuchungsrichter am Staatsgerichtshof in Madrid eingetroffen.

Der Untersuchungsrichter Francisco De Jorge muss entscheiden, ob Rubiales nach dem Kuss auf den Mund von Weltmeisterin Jennifer Hermoso wegen sexueller Aggression und Nötigung auf die Anklagebank kommt. Spanische Medien gingen davon aus, dass der 46-Jährige seine Version der Ereignisse zu Protokoll geben werde.

Fußball-Weltmeisterinnen streiken weiter

Rubiales beteuert, Hermoso habe dem Kuss bei der Siegerehrung am 20. August in Sydney zugestimmt. Die 33-Jährige erklärte aber, sie habe sich "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der ich nicht zugestimmt habe". Hermoso erstattete Anzeige und ermöglichte damit einen Strafantrag der Staatsanwaltschaft beim Staatsgerichtshof.

Unterdessen teilten die 23 spanischen Weltmeisterinnen sowie weitere Topspielerinnen mit, so lange nicht für ihr Land antreten zu wollen, solange es nicht weitere personelle Änderungen im Verband RFEF gibt.

Nations-League-Partien betroffen

Wie der staatliche TV-Sender RTVE und andere spanische Medien am Freitag übereinstimmend berichteten, betrifft der Streik zunächst die ersten beiden Spiele Spaniens in der Nations League gegen Schweden am 22. September sowie gegen die Schweiz am 26. September, berichteten. Die insgesamt 41 Sportlerinnen hätten den Verband telefonisch nur Stunden vor der Vorstellung der neuen Trainerin Montse Tomé von ihrer Entscheidung unterrichtet.

Die Spielerinnen seien der Auffassung, dass der Rücktritt von Rubiales und die Trennung von Trainer Jorge Vilda unzureichend seien. So forderten sie unter anderem die Entlassung des Generalsekretärs des Verbandes, Andreu Camps, sowie der Mitarbeiter der Presseabteilung, die kurz nach der Siegerehrung in Sydney eine Erklärung des Verbandes verbreitet hätten, in der Hermoso Worte in den Mund gelegt worden seien, die sie nicht gesagt habe, schrieb die Zeitung "Mundo Deportivo".

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