In der umkämpften Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus sind bei der Explosion eines Treibstoffdepots mindestens 20 Menschen getötet worden, es gab fast 300 Verletzte.
Unklar war zunächst, was die Katastrophe in dem mehrheitlich von Armeniern bewohnten Berg-Karabach auslöste, das in der vergangenen Woche von Aserbaidschan angegriffen und besiegt wurde.
Flüchtlingswelle in Richtung Mutterland Armenien
Zum Zeitpunkt des Unglücks waren viele Menschen für Benzin angestanden, weil sie mit ihren Autos vor den Aserbaidschanern nach Armenien fliehen wollten. Die Karabach-Armenier befürchten eine Vertreibung oder nach Jahrzehnten des Konflikts die Rache des autoritär geführten Aserbaidschans.
Tausende Karabach-Armenier sind aus Angst vor ethnischen Säuberungen auf der Flucht - im Mutterland Armenien wurden bereits 6650 Flüchtlinge registriert.
"Wir haben nur das mitgebracht. Wir haben alles zurückgelassen, ein dreistöckiges Haus mit Schweinen, Hühnern, einfach alles", sagt einer der Flüchtlinge.
Und eine Frau beklagt: "Wir haben unser Zuhause verloren, den Ort, an dem wir gelebt haben, unser Berg-Karabach. Wir gehören zu Armenien, das ist auch unsere Heimat. Aber warum demütigen sie uns nur so, warum greift die Welt nicht ein?"
Massenproteste gegen Regierung in Eriwan
Unterdessen gingen in der armenischen Hauptstadt Eriwan wieder tausende Menschen auf die Strasse. Die Massenproteste richten sich gegen die Regierung von Nikol Paschinjan.
Die Demonstranten werfen ihrer Regierung vor, die armenische Bevölkerung nicht ausreichend geschützt und unterstützt und Berg-Karabach dem Erzfeind Aserbaidschan überlassen zu haben.