Die Stadt Awdijiwka, im Südosten der Ukraine, wird derzeit von der russischen Armee belagert. Der Ort an der Frontlinie ist aber schwer einzunehmen. Auch weil Moskaus Truppen offenbar nicht aus Fehlern vergangener Offensiven gelernt haben.
Russische Angriffe auf Awdijiwka zielen offenbar nicht darauf ab, die ukrainischen Streitkräfte festzusetzen. Das ISW, das Institut für Kriegsstudien, teilte auf der Plattform X mit, es könne derzeit keine genauen Angaben über Ziel und Erfolgschancen der russischen Strategie machen.
Moskaus Armee hat seit dem 10. Oktober eine Großoffensive um Awdijiwka in der Region Donezk gestartet. Laut ISW greifen die Truppen gleichzeitig aus Nordwesten, Westen und Süden der Stadt an, unter anderem mit Hubschraubern und Artillerie.
Der Leiter der Militärverwaltung Awdijiwkas, Witaliy Barabash, teilte mit, die russischen Streitkräfte würden Angriffe mit Luftunterstützung in mehr als zehn Richtungen um die Stadt durchführen.
Laut ISW hat die russische Armee bis einschließlich Donnerstag keine größeren Durchbrüche in der Nähe der Stadt erzielt. Es sei unwahrscheinlich, dass die ukrainischen Soldaten derzeit abgeschnitten würden.
Ukrainischen Militärbeobachtern zufolge sei die russische Offensive gegen Awdijiwka als "Großangriff" einzustufen. Die russischen Streitkräfte würden eine ungewöhnlich hohe Zahl gepanzerter Fahrzeuge im Kampf einsetzten.
Geolokalisierte Bilder zeigen, dass Moskaus Truppen bei der Offensive offenbar eine hohe Zahl, mindestens so groß wie ein Bataillon, an gepanzerten Fahrzeugen verloren haben.
Der ISW räumt außerdem ein, dass seine frühere Einschätzung wahrscheinlich zu hoch gegriffen war: Die russischen Streitkräfte hätten offenbar nicht die Lehren aus früheren Offensivoperationen gezogen, wie bei Vuhledar im Februar 2023 oder um Kiew im März 2022, als ukrainische Streitkräfte eine ungeordnet vorrückende Kolonne russischer Panzerfahrzeuge zerstört hatten.