"Die Diva ist nach Hause zurückgekehrt": Ein Museum für Maria Callas in Athen

Besucherin fotografiert Exponate im Callas-Museum
Besucherin fotografiert Exponate im Callas-Museum Copyright Thanassis Stavrakis/AP Photo
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Von Anja Bencze mit AFP
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Die große Diva sei nach Hause zurückgekehrt, schwärmte der Bürgermeister der griechischen Hauptstadt, Kostas Bakoyannis, bei der Eröffnung. Das Museum zeigt mehr als 1.300 Ausstellungsstücke.

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Dieser Ort hat das Zeug dazu, eine Pilgerstätte für Maria Callas-Fans zu werden - und darüber hinaus. Anlässlich des hundertsten Geburtstages der legendären Operndiva hat in Athen ein Museum eröffnet, das das Leben der griechisch-amerikanischen Sopranistin erforscht. Auch persönliche Aspekte der 1977 in Paris verstorbenen Sängerin.

Das Museum zeigt mehr als 1.300 Ausstellungsstücke, darunter ein Schulalbum von Callas, Bücher und Partituren, Opernkleider und Fotografien.

Die große Diva sei nach Hause zurückgekehrt, schwärmte der Bürgermeister der griechischen Hauptstadt, Kostas Bakoyannis, bei der Eröffnung des Museums.

Büste der Callas
Büste der CallasAP

25 Jahre Vorbereitung waren nötig für die Umsetzung des Museumsprojekts, das als das erste seiner Art in der Welt angepriesen wird.

Es befindet sich im Herzen der griechischen Hauptstadt, in einem denkmalgeschützten Gebäude aus den 1920er Jahren, in dem früher ein Hotel untergebracht war. Der Umbau dauerte mehr als zehn Jahre und kostete 1,5 Millionen Euro.

"Es ist ein Museum für alle Sinne", versprichr Konstantinos Dedes, einer Verantwortlichen des Projekts.

Der Rundgang beginnt im zweiten Stock, wo die Besucher eine Waldszene betreten, während Callas - eine Silhouette an der hinteren Wand - eine Arie aus Bellinis Oper Norma singt.

Ein anderer Raum stellt die Nachtansicht des Balkons der Diva in Paris mit wehenden Vorhängen nach. Außerdem ist eine Aufnahme von Maria Callas zu sehen, die in den frühen 1970er Jahren einen Vortrag an der Juilliard School of Music in New York hält.

"Ihr braucht nicht zu übertreiben", sagte sie streng zu den Studenten. Man müsse nur sein Gesicht und seine Augen benutzen.

Ausstellungsobjekte
AusstellungsobjekteThanassis Stavrakis/AP Photo

Menü mit Onassis

 Zu den Highlights der Sammlung gehören das persönliche Fotoalbum der Künstlerin, ein Spiegel in ihrer Garderobe und ihre Brille, die sie fast nie getragen hat.

Die Sammlung enthält auch Streichholzbriefchen, die Callas während ihrer letzten Welttournee 1973/74 von Fluggesellschaften und Hotels geschenkt bekommen hatte, sowie das Menü der berühmten Soiree in Venedig 1957, bei der die Callas den griechischen Magnaten Aristoteles Onassis kennenlernte.

Für ihn ließ sie sich von ihrem Ehemann, dem italienischen Industriellen Giovanni Meneghini, scheiden und heiratete Onassis, der sie später für die ehemalige US-amerikanische First Lady Jackie Kennedy verlassen sollte.

Kleider der Callas
Kleider der CallasThanassis Stavrakis/AP Photo

Leihgaben aus der Mailänder Scala

Dutzende griechische Institutionen und private Sammler, darunter die Künstler Alekos Fassianos, Dimitris Mytaras und Panagiotis Tetsis, haben zu dem neuen Museum beigetragen.

Einige Objekte wurden von der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera, dem Fenice in Venedig und der Arena di Verona, wo Callas 1947 ihr Debüt in Italien gab, gespendet.

"Wir wollten diejenigen ansprechen, die (Callas) nicht kennen und keine Opern hören (...) und ihnen helfen zu verstehen, was sie von anderen Künstlern unterscheidet", erklärt Erato Koutsoudaki, der die Ausstellung des Museums gestaltet hat.

Installation im Callas-Museum
Installation im Callas-MuseumThanassis Stavrakis/AP Photo

Wunderkinder haben nie eine richtige Kindheit

Sophia Cecilia Anna Maria Kalogeropoulou wurde 1923 als Tochter griechischer Emigranten in New York geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern lebte sie von 1937 bis 1945 in Athen.

"Sobald meine Mutter meine stimmlichen Qualitäten erkannte, beschloss sie, aus mir ein Wunderkind zu machen", schrieb Callas später. "Aber Wunderkinder haben nie eine richtige Kindheit."

Das Gebäude in Athen, in dem Callas kurzzeitig mit ihrer Mutter und ihrer Schwester lebte, soll zu einer Musikakademie umgebaut werden, wie Bürgermeister Bakoyannis am bekannt gab.

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Nachdem dem Gesangsstudium am Nationalkonservatorium gab Maria Callas 1941 ihr Debüt an der Königlichen Oper von Athen. Es folgte eine reiche Karriere, die mehr als dreißig Jahre dauerte.

Maria Callas starb 1977 im Alter von 53 Jahren in Paris. Ihre Asche wurde zwei Jahre später in der Ägäis verstreut.

Ein Film über das Leben der berühmten Sopranistin mit Angelina Jolie soll im nächsten Jahr in die Kinos kommen.

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