Spanischer Rechtsaußenpolitiker in Madrid niedergeschossen

Alejo Vidal Cuadra - Archivbild
Alejo Vidal Cuadra - Archivbild Copyright LLUIS GENE/AFP
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Von Christoph DebetsEuronews mit AP, EFE, RTVE
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Dem Mitgründer der VOX-Partei wurde ins Gesicht geschossen. Er befand sich bei der Einweisung in ein Krankenhaus bei Bewusstsein.

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Auf den bekannten spanische Rechtsaußen-Politiker Alejandro Vidal-Quadras ist ein Attentat verübt worden.

Wie die Polizei mitteilte, wurde dem Mitgründer der VOX-Partei gegen 13.30 Uhr Ortszeit Uhr in der Straße Núñez de Balboa im Madrider Stadtteil Salamanca ins Gesicht geschossen. Vidal-Quadras war bei Bewusstsein, als er in ein Krankenhaus der spanischen Hauptstadt eingeliefert wurde.

Vidal-Quadras erlitt eine Schusswunde im Kieferbereich mit einer Eintritts- und Austrittswunde, wie die Leiterin des Rettungsdienstes SAMUR, Mariluz Sabín, in einem von ihrer Dienststelle in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Video erklärte.

Fahndung Profi-Killer auf Motorrad

Die Mordkommission hat Ermittlungen aufgenommen. Wie die Nachrichtenagentur EFE unter Berufung auf Polizeikreise meldet, wird nach einem Motorradfahrer, der einen schwarzen Helm trug, gefahndet. Bei der Tatwaffe soll es sich um eine 9-Millimeter-Parabellum-Pistole handeln.

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Attentat von einem Profi-Killer verübt wurde.

Nach Angaben von RTVE wurde der Ex-Politiker erschossen, als er versuchte, sein Fahrzeug zu starten. Möglicherweise wartete der Attentäter auf ihn.

Vidal-Cuadras war zuvor bei der PP

Der 78-jährige Vidal-Cuadras war langjähriges Mitglied der konservativen spanischen Volkspartei, (Partido Popular, PP), ihr Regionalchef in Katalonien und Mitglied des Europäischen Parlaments, bevor er die rechtsextreme Partei Vox mitgründete. Er verließ die PP kurz nach einem gescheiterten Versuch, 2014 einen Sitz im Europäischen Parlament zu gewinnen, aufgrund "politischer Differenzen" und schloss sich Vox an, das damals von José Ortega Lara gegründet wurde.

Der amtierende Ministerpräsident Pedro Sánchez hat seine Solidarität und seine Wünsche für eine baldige Genesung zum Ausdruck gebracht und hofft, dass "die Ermittlungen den Sachverhalt so schnell wie möglich klären können und die Verantwortlichen festgenommen werden".

PP-Präsident Alberto Núñez Feijóo, forderte eine "sofortige Untersuchung, um die Geschehnisse aufzuklären und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen".

"Wir sprechen seiner Familie unser Mitgefühl aus und hoffen, dass er am Leben bleibt", sagte Feijóo zu Beginn eines Auftritts in der Parteizentrale, um über das Investiturabkommen zwischen der PSOE und Junts por Catalunya zu sprechen.

Der Präsident der Generalitat de Catalunya, Pere Aragonès, bekundete seine volle Solidarität.

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