Man werde binnen kurzer Zeit weitere Satelliten ins All bringen, heißt es aus Pjöngjang. Die USA sprechen von einem "dreisten Verstoß" gegen die UN-Sanktionen.
Nordkorea hat nach eigenen Angaben einen militärischen Aufklärungssatelliten ins Weltall gebracht. Die staatliche Nachrichtenagentur veröffentlichte Bilder einer Rakete und eines lächelnden und winkenden nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Un.
"Malligyong-1" sei von der Provinz Nord-Phyongan aus ins All geschossen worden. Man werde binnen kurzer Zeit weitere Satelliten ins All bringen, hieß es. Laut Nordkoreas staatlicher Nachrichtenagentur KCNA wurde der Satellit mit der neuen Rakete "Chollima-1" ins Weltall gebracht.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Start. Die USA sprachen von einem "dreisten Verstoß" gegen die UN-Sanktionen, der die Region destabilisieren könnte.
Raketenalarm in Japan
Südkorea reagierte mit der teilweisen Aussetzung eines Militärabkommens von 2018, das die militärischen Spannungen auf der Insel verringern soll. Das sei ein "klarer Verstoß gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats, die Nordkorea den Abschuss ballistischer Raketen verbietet, und eine Provokation, die unsere nationale Sicherheit bedroht", hieß es aus dem Verteidigungsministerium in Südkorea.
In Japan, auf der Insel Okinawa heulten die Sirenen. Das Büro des japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida gab für die Insel eine Raketenwarnung heraus. Bewohner:innen wurden aufgefordert, sich in Gebäuden oder unter der Erde in Sicherheit zu bringen.
Nordkorea war in diesem Jahr zweimal mit dem Versuch gescheitert, einen militärischen Aufklärungssatelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen. "Bei diesem Weltraumstart wurden Technologien eingesetzt, die in direktem Zusammenhang mit dem nordkoreanischen Programm für ballistische Interkontinentalraketen stehen", so das Weiße Haus. Nordkorea müsse seine "Provokativen Handlungen" sofort einstellen.
Die Technologie von Weltraumraketen und militärischen Langstreckenraketen unterscheidet sich laut Experten kaum. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Start von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können je nach Bauart auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden.