In der norwegischen Stadt Kirkenes, unweit der russischen Grenze, lebt eine russische Minderheit. Die 400 Bürgerinnen und Bürger streiten sich um ein heutiges Kunstwerk.
Die Sanktionen gegen Russland sind in Kirkenes, im Norden Norwegens, besonders stark zu spüren. In dem Ort, 15 Kilometer von der russischen Grenze entfernt, lebt eine russische Minderheit von rund 400 Bürger:innen, die in pro und contra Putin gespalten sind.
Eine russische Grenzmarkierung, die als Kunstwerk im Stadtzentrum steht, hat einen Schlag abbekommen. Evgeny Goman, Produzent beim Kollektiv Pikene på Broen, sagt, dass der Pfosten versetzt worden sei, eine Woche später, war er umgestürzt. "Es scheint so, dass dieser Grenzpfahl die Menschen wirklich bewegt, dass also jemand mit diesem Grenzpfahl nicht glücklich ist."
Die Nähe zu Russland ist in Kirkenes deutlich spürbar. Für Einkaufstouristen sind einige der Schilder auf Russisch. Doch die Umsätze in den Geschäften sind teils eingebrochen, weil nur noch wenige Russen kommen. Souvenirhändlerin Ludmilla Wille erzählt, dass einer ihrer besten Freunde sie fast als Feind betrachte, "weil ich nicht unterstütze, was mein Heimatland tut".
Die Kranzniederlegung am Denkmal für sowjetische Soldaten durch den russischen Generalkonsul, sorgt bei den Einheimischen für Empörung. Derweil hat eine Werft, die russische Fischereifahrzeuge repariert, wegen der Sanktionen ihre Kunden verloren.