Gaza: Mossad-Chef darf wieder über Geisel-Deal verhandeln

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Von Euronews mit AFP, AP, dpa
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Israels Geheimdienst Mossad hat einem Medienbericht zufolge von der Regierung grünes Licht für Verhandlung über einen neuen Geisel-Deal bekommen.

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Israels Geheimdienst Mossad hat einem Medienbericht zufolge von der Regierung grünes Licht für Verhandlung über einen neuen Geisel-Deal bekommen. Mossad-Chef David Barnea werde sich mit Vermittlerstaat Katar treffen, heißt es.

Zuletzt hatte die islamistische Hamas erklärt, dass man ohne eine Feuerpause zu keinem Deal bereit sei. Auch hatte erklärt, dass das Thema erst nach dem Krieg wieder aufgenommen werden können. Doch der Druck wächst. Besonders nachdem israelische Soldaten versehentlich israelische Geiseln erschossen haben. 

Israelische Medien meldeten weiterhin, Israel erwäge die Freilassung von palästinensischen Häftlingen, denen die Tötung von Israelis vorgeworfen wird, um einen Deal zustande zu bringen. Dies hatte die Regierung zuvor abgelehnt. Die Hamas dürfte aber für die vielen im Gazastreifen verbleibenden Männer und vor allem die Militärangehörigen einen höheren Preis fordern als für die bislang freigelassenen Frauen und Kinder. Ob ein neuer Geisel-Deal zustande kommt, ist indes völlig offen.

Immer mehr enge Verbündete fordern Waffenruhe

Auch einige der engsten Verbündeten Israels, wie unter anderem die USA, fordern die Regierung verstärkt zu einem Waffenstillstand auf.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin ist in Israel und will die Regierung wegen der vielen Kriegsopfer zur Mäßigung drängen. Mit dem Verteidigungsminister und Ministerpräsidenten stehen Beratungen über ein zurückfahren der intensiven Bodenoperationen und Luftangriffe im Gazastreifen an.

In ganz Europa demonstrieren Menschen auf den Straßen und fordern ein Ende des Kriegs. Eine Gruppe von EU-Abgeordneten der liberalen Parlamentsfraktion "Renew Europe" aus Frankreich, Schweden und Irland hat sich nach ihrer Reise zum Grenzübergang Rafah den Forderungen nach einem Waffenstillstand angeschlossen.

Christophe Grudler, EU-Abgeordneter aus Frankreich sagte: "Es gibt einen fast allgemeinen Wunsch, diesen Waffenstillstand zum Wohle der Zivilbevölkerung in Gaza zu erreichen, aber auch eine Lösung für die Geiseln zu finden, die sich in den Händen der Hamas befinden."

Verzweifelte Palästinenser plündern Hilfstransporter

Der Krieg hat große Teile des nördlichen Gazastreifens verwüstet, Tausende Zivilisten getötet und den Großteil der Bevölkerung in den südlichen Teil des belagerten Gebiets vertrieben.

Die palästinensische Bevölkerung lebt von einem Rinnsal an humanitärer Hilfe. Am Sonntag haben Menschen Hilfstransporter umzingelt, angehalten und die Güter von der Ladefläche gerissen.

Israels Regierung nutzt nach Darstellung der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) das Aushungern von Zivilisten als Mittel der Kriegsführung. Dies stelle ein Kriegsverbrechen dar, teilte die Organisation am Montag mit.

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums warf HRW vor parteiisch zu sein und zum Massaker der Hamas am 7. Oktober, das Auslöser des Gaza-Kriegs war, geschwiegen zu haben. Er nannte die Organisation "antisemitisch und antiisraelisch".

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