Eskalation nach Tod von Hamas-Führer?

Getöteter Vize-Leiter des Hamas-Politbüros Saleh Al-Aruri
Getöteter Vize-Leiter des Hamas-Politbüros Saleh Al-Aruri Copyright /Captura de vídeo de AP
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Von Julika HerzogEuronews digital mit AP
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Nach der Tötung eines Anführers der islamistischen Hamas in Beirut durch einen offenbar israelischen Drohnenangriff wird eine Ausweitung des des Nahost-Konflikts befürchtet.

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Während Israels Militär die Berichte über eine gezielte Tötung von Saleh Al-Aruri nicht kommentieren wollte, kündigte die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon am Dienstagabend Vergeltung an.

Al-Aruri galt schon länger als mögliches Anschlagsziel

Die Hamas hat unterdessen bestätigt, dass der Vize-Leiter ihres Politbüros Al-Aruri und zwei Anführer ihres bewaffneten Arms bei einer Explosion in der Hauptstadt des Libanons getötet wurden. Insgesamt starben dabei sieben Menschen.

Die Hamas sowie die Hisbollah gaben umgehend Israel die Schuld.

Al-Aruri galt schon länger als mögliches Anschlagsziel: er war ein wichtiger politischer Führer der Hamas und Mitbegründer ihres militärischen Flügels, er hatte den Ableger der Gruppe im Westjordanland geleitet.

Nachdem sein Tod bekannt gegeben wurde, kam es dort auch zu Demonstrationen in Ramallah im Westjordanland.

Israel verlegt Truppen an die Grenze zum Libanon

Berichten zufolge zieht Israel einige seiner Truppen aus Gaza ab und stationiert sie an der Grenze zum Libanon.

Dort kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober fast täglich zu Gefechten zwischen Israels Militär und Truppen der Hisbollah mit Toten auf beiden Seiten- nun könnte die Auseinandersetzung mit der wesentlich schlagkräftigeren islamistischen Miliz eskalieren.

Eine am Abend geplante Rede von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah wird deswegen mit Spannung erwartet. Im Vorfeld hatte er gedroht, zurückzuschlagen, sollte Israel palästinensische Verantwortliche im Libanon angreifen.

UN ruft zu Zurückhaltung auf

Die Vereinten Nationen haben zu Zurückhaltung aufgerufen. UN-Sprecherin Florencia Soto Nino sagte: „Aufgrund der eskalierenden Spannungen und der prekären Lage in der Region ,fordern wir von allen Parteien maximale Zurückhaltung.“

Unterdessen gehen im Gazastreifen die heftigen Kämpfe weiter. Bei einem israelischen Angriff in der Nähe des Flüchtlingslagers Nuseirat wurde am Dienstag ein Gebäude völlig zerstört, dabei wurden mindestens acht Menschen getötet.

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