Ein israelischer Lastwagen hat etwa 80 Leichen von Palästinensern in ein Krankenhaus in Gaza gebracht. Die Leichen wurden auf einem Friedhof in einem Massengrab beigesetzt. Was ist über die Todesumstände bekannt?
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Wohnhaus im Zentrum der Stadt Deir al-Balah im Gazastreifen sind mindestens 11 Menschen getötet worden, darunter vier Kinder.
Zuletzt hatte die israelische Armee ihre Angriffe auf den Süden des Gazastreifens ausgeweitet und sich auf die Stadt Chan Yunis konzentriert.
80 Leichen von Palästinensern in einem Massengrab beigesetzt
Derweil ist ein israelischer Lastwagen mit etwa 80 Leichen von Palästinensern im Najjar-Krankenhaus in Gaza angekommen. Die Leichen wurden zu einem Friedhof in Rafah gebracht und in einem Massengrab beigesetzt. Die Todesumstände sind bislang nicht bekannt.
Guterres spricht mit Geberländern nach demUNRWA-Skandal
Indessen traf sich der UN-Generalsekretär Antonio Guterres mit Vertretern der Geberländer im UN-Hauptquartier in New York, um über das Einfrieren der Hilfsgelder zu sprechen, das auf die Anschuldigungen folgte, wonach 12 Mitarbeiter des Hilfswerks in den Anschlag vom 7. Oktober verwickelt gewesen seien. Die UNO verurteilte "die abscheulichen Taten" und entließ neun der beschuldigten Mitarbeiter, darunter Lehrer und einen Sozialarbeiter.
Die Anschuldigungen veranlassten die USA und mehrere andere Länder, die für die Organisation Geld gespendet haben, die Geldmittel einzufrieren. Das Weiße Haus wies daraufhin, dass die Mittel in Abhängigkeit von den Ermittlungen und den anschließenden Maßnahmen wieder freigegeben werden könnten.
Das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) ist die größte Hilfsorganisation im Gazastreifen. Nach Angaben der UNO ist sie für die Menschen in Gaza überlebensnotwendig.
"Es ist sehr wichtig, dass wir die zentrale Rolle anerkennen, die das UNWRA (Hilfswerk) im Gazastreifen hat", sagte Sigrid Kaag, die leitende Koordinatorin für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau in Gaza. "Ich denke, es ist eine laufende Diskussion (über den Skandal), und die Geberländer haben dazu natürlich Stellung genommen und auch Klarheit geschaffen (wie sie zu der Situation stehen). Diese Diskussion ist noch nicht abgeschlossen."
Seit Januar übernimmt Kaag den neu geschaffenen Posten als Koordinatorin der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen in Gaza. Sie ist dafür zuständig, dass Hilfe schneller und im ausreichenden Ausmaß in den Gazastreifen gelangt.
Starke Regenfälle verschlimmern die Lage der Menschen
Währenddessen gehen die Kämpfe in Gaza weiter. Die israelische Armee hat Filmmaterial von Gefechten mit militanten Palästinensern in Chan Yunis veröffentlicht, wonach israelische Streitkräfte gezielte Angriffe auf terroristische Infrastruktur der Hamas durchgeführt hätten.
Indes machen heftige Regenfälle in Gaza-Stadt die Lage für die Menschen in Gaza noch verzweifelter als sie ohnehin schon ist. Das Flüchtlingslager Jabaliya ist überschwemmt. Während die einen versuchen, trotz der nassen Behelfsunterstände warm und trocken zu bleiben, sammelten wiederum andere Regenwasser, um es später zu verwenden.