Der Wiederaufbau der Ukraine dürfte eines der größten Entwicklungsprojekte Europas aller Zeiten werden. Bei einer Konferenz in Athen besprachen sich Politiker:innen und Geschäftsleute zu dem Thema.
Russlands Krieg in der Ukraine verursacht Schäden in Milliardenhöhe im ganzen Land –Ganze Dörfer und Städte sind verwüstet, immer wieder greift Russland auch gezielt die Infrastruktur der Ukraine an.
Schon jetzt hat die EU gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank rund 70 Milliarden Euro zum Wiederaufbau der Ukraine bereitgestellt.
Bei einer Konferenz in Athen sprachen Diplomat:innen, Politiker:innen und Geschäftsleute über den Wiederaufbau des Landes.
"Neue Straßen retten Leben"
"Wir haben sehr wichtige Projekte im Verkehrssektor, im Schienenverkehr und auch bei der Sanierung von Straßen", erklärte Sven Röben, der das Ukraine-Programm der Europäischen Investitionsbank leitet.
"Das ist einerseits wichtig für den Export, andererseits ist es wichtig, die Bewegungsfreiheit der Menschen im Land zu sichern. Manchmal retten neue Straßen Leben, weil Menschen von der Front evakuiert werden können", so Röben weiter.
"Wir haben Wasserprojekte, die ebenfalls sehr wichtig sind, da die Wasserinfrastruktur stark beschädigt ist. Außerdem unterstützen wir kleine und mittelständische Unternehmen über die lokalen Banken", fügte er hinzu.
Wiederaufbau könnte bis zu 382 Milliarden Euro kosten
Der Wiederaufbau der Ukraine dürfte eines der größten Entwicklungsprojekte aller Zeiten innerhalb Europas werden.
Laut einer gemeinsamen Schätzung der Weltbank, der EU-Kommission, der Vereinten Nationen und der ukrainischen Regierung könnten sich die Kosten auf bis zu 411 Milliarden Dollar belaufen, umgerechnet etwa 382 Milliarden Euro.
"Wir sind dankbar für die Unterstützung Griechenlands und wollen auch der internationalen Gemeinschaft für ihre Bereitschaft danken, in die Ukraine und die Zukunft der internationalen Stabilität zu investieren", sagte Oleh Nemchinov, Minister des ukrainischen Ministerkabinetts, bei der Konferenz in der griechischen Hauptstadt.
Griechenland sichert Unterstützung zu
Der stellvertretende griechische Außenminister Kostas Fragogiannis ging auf Griechenlands Rolle beim Wiederaufbau der Ukraine ein: "Wir wollen, dass die Ukraine nahe an Europa ist, und natürlich wollen wir am Wiederaufbau des Landes mitwirken."
"Wir sind präsent, was die Hilfe, die Unterstützung politischer und wirtschaftlicher Aspekte betrifft, und wir wollen uns am Wiederaufbau der Infrastruktur der Ukraine beteiligen", sagte Fragogiannis.
Der Wiederaufbau der Ukraine dürfte mehrere Generationen beschäftigen. Zwar begannen erste Nothilfemaßnahmen bereits in den ersten Kriegsmonaten, doch der größte Teil der Arbeit wartet noch auf die Ukraine und ihre Verbündeten.