Ukraine schießt russisches A-50 Frühwarnflugzeug ab

Archiv: Ein russisches Frühwarn- und Kontrollflugzeug vom Typ Beriev A-50 während einer Probe für die Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau. 7. Mai 2019
Archiv: Ein russisches Frühwarn- und Kontrollflugzeug vom Typ Beriev A-50 während einer Probe für die Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau. 7. Mai 2019 Copyright Alexander Zemlianichenko/Copyright 2019 The AP. All rights reserved
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Von Christoph Debets mit AP
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Die ukrainische Luftwaffe meldet den Abschuss einer 350 Millionen teuren A-50 über der russischen Region Krasnodar. Vor der UNO-Vollversammlung erklärt der ukrainische Außenminister Kuleba am zweiten Jahrestag der russischen Invasion "Die Ukraine wird siegen".

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Ukrainische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben am Freitag ein russisches Frühwarn- und Kontrollflugzeug abgeschossen. 

Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generalleutnant Mykola Oleshchuk sprach von einem großen Erfolg für sein Land, angesichts der anhaltenden russischen Angriffe entlang der Front.

Generalleutnant Oleshchuk dankte dem ukrainischen Militärgeheimdienst für die Hilfe beim Abschuss der russischen A-50: "Herzlichen Glückwunsch an die Besatzer zum Tag des Verteidigers des Vaterlandes“ sagte Oleschtschuk unter Verweis auf den "Tag der Verteidiger des Vaterlandes", der in der UdSSR einer der wichtigsten Feiertage war und heute in Russland und Belarus wieder ist.

Ukrainische Medien veröffentlichten Aufnahmen, die einen gewaltigen Brand zeigen, der beim Absturz des Kampfflugzeugs in der Region Krasnodar an der Ostküste des Asowschen Meeres ausgebrochen sein soll.

Das russische Militär bestätigte den Abschuss nicht, allerdings erklärte der Katastrophenschutz der Region Krasnodar, dass in der Gegend ein Flugzeug abgestürzt sei, ohne weitere Einzelheiten mitzuteilen. Mehrere russische Militärblogger bestätigten den Verlust des Flugzeugs. Einige berichteten, es sei von den eigenen Streitkräften abgeschossen worden.

Schon vor einem Jahr hatte die Ukraine den Abschuss einer A-50 über dem Asowschen Meer gemeldet. 

Die 350 Millionen Dollar teure A-50, ist in der Lage ist, Ziele in einer Entfernung von bis zu 650 Kilometern zu erkennen,. Damit ist sie eine wichtige Kommandozentrale, die Informationen an die Bodentruppen weiterleitet. Solche Flugzeuge sind grundlegende Instrumente zur Steuerung russischer Bewegungen auf dem Schlachtfeld. Sie besitzt ein großes Radar an der Spitze und hat normalerweise eine Besatzung von 15 Personen. Berichten zufolge besitzt die russische Luftwaffe lediglich neun A-50.

Nach dem Verlust von Awdijiwka wäre der Abschuss eine A-50 ein große Moralschub für die ukrainischen Soldaten.

Kuleba vor der UNO-Vollversammlung: „Die Ukraine wird den Krieg gewinnen“

Vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen gab sich der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am Freitag siegessicher. Skeptiker, die glaubten, dass die Ukraine den Krieg mit Russland nicht gewinnen könne, würden eines Besseren belehrt: „Die Ukraine wird den Krieg gewinnen“, sagte Kuleba.

In seiner Rede vor der 193-köpfigen Versammlung erinnerte er daran, dass über 140 Nationen für Resolutionen gestimmt hätten, die die Ukraine unterstützten und den Abzug der russischen Streitkräfte forderten. Kuleba fügte hinzu: „Moskaus Ziel ist es, die Ukraine zu zerstören, und sie sagen das ganz offen.“

Länder, die jetzt sagten, die Ukraine solle mit Russland verhandeln und den Krieg beenden, seien entweder „schlecht informiert“ oder hätten die Ereignisse nach 2014 nicht verfolgt, als Russland die Krim eroberte und einen bewaffneten Aufstand in der Ostukraine unterstützte. 

Kuleba erklärte, beiden Seiten hätten etwa 200 Verhandlungsrunden geführt und 20 Waffenstillstandsvereinbarungen getroffen. „Alle diese Friedensbemühungen endeten vor zwei Jahren, als Russland den Minsker Prozess abbrach und seine umfassende Invasion startete. Warum sollte heute jemand glauben, dass die Befolgung derselben Logik zu einem anderen Ergebnis führen würde?“ sagte er.

Als Russland einmarschierte, glaubten Diplomaten und Experten nicht, dass die Ukraine überleben würde. Im Gespräch mit Reportern sagte Kuleba, er wolle einen Punkt klarstellen.

„Heute glauben dieselben Leute nicht, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann“, sagte er. „Sie haben einmal einen Fehler gemacht, und sie werden wieder einen Fehler machen. Die Ukraine überlebte die Invasion. Die Ukraine wird den Krieg gewinnen. Und wenn wir kollektiv und gemeinsam handeln, wird dies geschehen … eher früher als später.“

Der russische UN-Botschafter Wassili Nebenzia konterte, indem er die Auffassung Moskaus wiederholte, es habe den Konflikt nicht begonnen. Nebenzia beschuldigte den Westen, den Konflikt geschürt zu haben, warf der Ukraine vor, ein Werkzeug westlicher geopolitischer Ambitionen zu sein, und schwor, dass Russlands „militärische Sonderoperation“ nicht enden werde, bis ihre Ziele erreicht seien.

Zu diesen Zielen – die am 24. Februar 2022, dem Tag, an dem russische Truppen die Grenze überquerten, erklärt wurden – gehören die Entmilitarisierung der Ukraine und die Gewährleistung ihres „neutralen Status“.

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